Weniger Zuwanderung

Deutsche erstmals größte Ausländergruppe

19.05.2010

Insgesamt sind weniger Zuzüge, sondern mehr Abwanderung zu beobachten.

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Deutschland ist das wichtigste Herkunftsland für Migration nach Österreich geworden: 2009 stellten die Deutschen mit 138.225 Personen erstmals die größte Ausländergruppe in Österreich. Dies geht aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Insgesamt sind 2009 weniger Menschen nach Österreich gezogen als im Jahr zuvor, zugleich haben erheblich mehr das Land verlassen. Damit hat sich der sogenannte Zuwanderungssaldo, also die Summe der Zuzüge minus der Wegzüge, gegenüber 2008 deutlich verringert.

Deutschland als Quellland
Insgesamt lebten mit 1. Jänner 2010 895.144 Personen nicht österreichischer Staatsangehörigkeit im Land, was zehn Prozent der Bevölkerung entspricht. Die Deutschen waren im Vorjahr zum ersten Mal am stärksten vertreten, noch vor Bürgern aus Serbien, Montenegro oder dem Kosovo.

Dass Deutschland zum stärksten Quellland wird, ist ein Trend, den die Demografen bereits seit einigen Jahren beobachten, hieß es in der Statistik: Nicht zuletzt aufgrund der restriktiveren rechtlichen Rahmenbedingungen für Angehörige von Drittstaaten "beobachten wir eine Verschiebung von klassischen Gastarbeiten hin zu Bürgen aus den EU-Staaten und allen voran Deutschland". EU-Bürger genießen in den Mitgliedsstaaten schließlich Niederlassungsfreiheit.

Zusammengezählt sind Bürger der Nachfolgestaaten Jugoslawiens (ohne Slowenien, das ja EU-Mitglied ist) freilich nach wie vor eine starke Gruppe (292.026 Personen in Österreich mit dem Stichtag). Türkische Staatsbürger wurden mit 1. 1. 2010 genau 112.150 gezählt.

Die Wanderungsbewegungen im Detail: 2009 wanderten 107.785 Personen nach Österreich zu, 87.189 Personen verließen das Land. Der Saldo betrug folglich plus 20.596 Personen, was gegenüber 2008 (34.436) einen Rückgang um fast 40 Prozent darstellt. Rund die Hälfte der Zuwanderer (53.725) sind EU-Bürger, allein 17.566 kamen aus Deutschland. Aus Nicht-EU-Staaten zählte die Statistik Austria 38.093 Zuwanderer. Und schließlich kamen auch Österreicher zurück in ihr Land, insgesamt 15.967. Demgegenüber standen 21.067 Österreicher, die auswanderten, 66.122 Nichtösterreicher, die das Land verließen und 28.744 Drittstaatsangehörige, die Österreich den Rücken kehrten.

Wien im Vergleich voran
Die Zuwanderung nach Österreich konzentrierte sich auch im Vorjahr wieder auf Wien. Knapp zwei Fünftel des Gesamtsaldos bzw. 42 Prozent entfielen laut dem Bundesländervergleich der Statistik Austria auf die Bundeshauptstadt. Laut den am Mittwoch veröffentlichten aktuellen Zahlen verzeichnete Wien 2009 einen Zuwanderungssaldo von 8.674 Personen mit Migrationshintergrund, das waren um 4.588 Personen weniger als 2008. Der Zuwanderungssaldo ergibt sich aus der Summe der Zuzüge minus Wegzüge.

Auf den Plätzen hinter Wien folgen Oberösterreich (Saldo: 2.612 Personen), Niederösterreich (2.310) und die Steiermark (2.216), wobei auch hier Rückgänge im Vergleich zu 2008 zu verzeichnen sind. Danach kommen Tirol (1.615), Kärnten (998), das Burgenland (995) und Salzburg (830). Am geringsten fiel die Zuwanderung in Vorarlberg aus, 346 Personen wurden hier registriert.

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