"Beihilfen koppeln"
Deutschkurs oder "Aus" für Kindergeld
23.02.2010
ÖaaB-Chef Michael Spindelegger präsentiert in ÖSTERREICH erstmals sein neues Bildungskonzept. Und löst damit wilde Debatten aus.
Vergangene Woche war Michael Spindelegger als VP-Außenminister auf Tour im Nahen Osten. Diese Woche setzt er nun als ÖAAB-Chef - als Obmann des schwarzen Arbeitnehmerflügels - einen Paukenschlag. Im ÖSTERREICH-Interview stellt er nun erstmals sein neues Bildungskonzept vor, das wohl der Aufreger der Woche werden wird.
Denn der schwarze Spitzenpolitiker mit Bestwerten in allen Umfragen möchte jetzt "verpflichtende Deutschkurse" für alle Kinder einführen.
ÖVP plant neue Deutschkurse & Strafen
Spindelegger
beruft sich auf eine neue Studie, nach der jedes dritte Kind mit
Migrationshintergrund Lesemängel habe. Das sei ein "ernstes Problem".
Und daher will der VP-Minister nun Sanktionen einführen: Sollten die
Familien die angebotenen Deutschkurse für ihre Kinder nicht in Anspruch
nehmen, sollen sie die Sozialleistungen verlieren.
Konkret würden das Kindergeld und die Familienbeihilfen gestoppt werden. Und das soll nicht nur Kinder im Vorschulalter, sondern auch ältere Kinder mit Deutschmängeln betreffen. Diese Pläne will Spindelegger mit Koalitionspartner SPÖ diskutieren. VP-Obmann Josef Pröll unterstützt seinen Minister naturgemäß.
Die SPÖ wird hingegen weniger Freude mit den verpflichtenden Deutschkursen für alle haben. Dafür kommt Spindelegger SP-Bildungsministerin Claudia Schmied bei einem anderen Thema nun entgegen: Er "unterstütze Schmieds Pläne einer Ganztagsschule", sagt der VP-Arbeitnehmerchef.
Bei der Regierungsklausur am kommenden Montag in Graz will die Koalition jedenfalls einen erneuten Anlauf für die neue Schule startenÖaaB-Chef Michael Spindelegger präsentiert in ÖSTERREICH erstmals sein neues Bildungskonzept. Und löst damit wilde debatten aus.
ÖSTERREICH: Sie erarbeiten als ÖAAB-Obmann ein neues
Bildungskonzept. Sie sollen einige Neuerungen vorhaben. Sie haben neue
Vorschläge im Bereich Schule und Integration, oder? |
Interview: Isabelle Daniel