Gabriele Heinisch-Hosek ist mit ihrem Vorschlag gescheitert. Das Wort "Töchter" kommt nicht in die Bundeshymne.
Das Projekt, die Bundeshymne geschlechtergerecht zu machen, indem man das Wort "Töchter" einfügt, ist vorläufig vom Tisch. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) wollte einen entsprechenden Vorschlag eigentlich am Dienstag im Ministerrat einbringen. Da die Zustimmung der ÖVP fehle, werde daraus aber nichts, erklärte Heinisch-Hosek vor der Sitzung.
Die ÖVP wolle dem Thema nicht näher treten, so die Frauenministerin. Sie sei "verwundert", denn eine geschlechtergerechte Bundeshymne wäre aus ihrer Sicht ein schönes Signal gewesen, das nichts gekostet hätte. Die Gründe für das Scheitern des Vorhabens verstehe sie nicht, denn der Koalitionspartner habe damit argumentiert, dass im ÖVP-Klub dafür keine Mehrheit zustande käme. Der ÖVP-Klub sei aber für eine Änderung gar nicht notwendig, es reiche ein Ministerratsbeschluss, betonte Heinisch-Hosek. Derzeit werde sie keine Energie mehr auf das Thema verwenden, das Projekt sei vorläufig vom Tisch.
ÖVP-Familienstaatssekretärin Christine Marek reagierte gelassen auf Heinisch-Hoseks Vorwürfe: Ihres Wissens nach, habe es nicht einmal eine Diskussion über den Vorschlag gegeben, dieser sei über die Medien ausgerichtet worden. "Wir haben in Wirklichkeit auch andere Sorgen", etwa die Bewältigung der Wirtschaftskrise, erklärte Marek.