Zwei Frauen als grüne Hoffnung.
Eigentlich hatte es Eva Glawischnig anders vorgesehen. Als sie diese Woche als Grünen-Chefin abdankte, gab sie bezüglich ihrer Nachfolge nur zwei Empfehlungen: Weiblich sollte sie sein und eine Einfrauenlösung solle es geben.
Nur einen Tag später entschied sich der Bundesvorstand allerdings für eine Doppelspitze: Die Tirolerin Ingrid Felipe soll Glawischnig als Parteichefin nachfolgen und EU-Parlamentarierin Ulrike Lunacek geht für die Neuwahl am 15. Oktober als Spitzenkandidatin ins Rennen. Für Felipe die bestmögliche Lösung, wie sie im Talk mit oe24.TV verrät (siehe rechts unten): „Ich glaube, dass die Geschichte von zwei starken Frauen als Gegenentwurf zu den One-Man-Shows der anderen sehr wirksam sein kann.“
Das und dass die Grünen die „einzige Bastion gegen die FPÖ“ sind, wie Lunacek verrät, sind das Rezept für die kommenden Wahlen.
Ingrid Felipe im ersten Interview mit oe24.TV:
"Zwei Frauen gegen One-Man-Shows"
Oe24.Tv: Wie geht es Ihnen als neue Grünen-Chefin?
Ingrid Felipe: Gemischte Gefühle. Ich bin immer noch betroffen von Eva Glawischnigs Schritt. Auf der anderen Seite bin ich glücklich darüber, dass wir als Grüne es geschafft haben, diese große Herausforderung so gut zu meistern und uns handlungsfähig und entscheidungsfreudig gezeigt haben. Ich freue mich, dass jetzt zwei starke Frauen die Geschicke der Grünen leiten.
Oe24.Tv: Eva Glawischnigs Wunsch war eine Doppelspitze aber nicht …
Felipe: Doppelt hält besser in dieser Frage. Die Herausforderung, die eine Politikerin dieser Tage zu bewältigen hat – das hat Eva Glawischnig gut ausgeführt – ist eine sehr große. Da sowohl Ulrike Lunacek als auch ich andere Verpflichtungen haben, bin ich sehr froh darüber, dass wir sagen, wir stemmen diesen Kraftakt gemeinsam. Abgesehen davon glaube ich, dass die Geschichte von zwei starken Frauen als Gegenentwurf zu den One-Man-Shows der anderen sehr wirksam sein kann.
Oe24.Tv: Was haben Sie sich für Ihre neue Aufgabe vorgenommen?
Felipe: Was ich mir vorgenommen habe und was jetzt schon ein bisschen gelungen ist, ist, den Grünen ein Gemeinsamkeitsgefühl zu geben. Ein Zusammenrücken, ein: wir kämpfen gemeinsam dafür, dass Österreich nicht nach rechts driftet.