Nach dem FPÖ-Bezirksklub Favoriten treten nun auch die blauen Bezirksräte des 3. Bezirks zur DAÖ über. Und die Allianz hat jetzt einen bekannten Pressesprecher.
Wien. Zuwachs für die "Allianz für Österreich": Nach der jüngst erfolgten Gründung durch drei ehemalige Wiener FPÖ-Gemeinderäte und dem Überlauf der Favoritener Bezirksgruppe sind nun auch drei blaue Bezirksräte vom dritten Bezirk zur DAÖ gewechselt. Das teilte die DAÖ am Freitag mit.
Das bedeutet für die DAÖ vor allem mehr Parteienförderung für jede Stimme bei der Wahl im dritten Bezirk.
"Herzlich willkommen"
„Herzlich willkommen in der neuen Familie!“, kommentierte heute der stellvertretende Klubobmann des Wiener Rathausklubs der Allianz für Österreich, Dietrich Kops, die Konstituierung des zweiten DAÖ-Bezirksratsklubs in Wien Landstraße. Kops zeigte sich erfreut darüber, dass dies gerade im dritten Bezirk geschieht, heißt es in einer Aussendung.
Mit Bezirksrätin Patricia Uhmann, Bezirksrat Hans Paul und Bezirksrat Heinz Wieser (er ist auch der erste Arbeiterkammerrat der "Bürgerbewegung") kommen weitere Bezirksmandatare in die neu gegründete Partei.
Wesentlich bekannter als die drei Bezirksräte ist der Kommunikationschef der neuen rechten Allianz: Roland Hofbauer übernahm diesen Job, er war bisher Chefredakteur des Monatsmagazins "Alles Roger?", das vom Millionär Ronnie Seunig und dessen "Excalibur Media" herausgegeben worden ist. Übrigens: Peter Westenthaler war bei "Alles Roger?" als Verlagsleiter tätig. Immer wieder kam es zu Vorwürfen, dass dieses Magazin "tendenziell antisemitisch und dem Rechtsextremismus nahestehend" gewesen sei, im Oktober 2019 wurde die Zeitschrift eingestellt.
Noch im Dezember schwor Bezirksrat Heinz Wieser der FPÖ die Treue, wie ein Facebook-Posting zeigt. "FPÖ - Nur das Original - alles andere ist eine billige Kopie Made in Ibiza", schrieb er damals. Jetzt hat er doch die Seite gewechselt und nun doch bei der DAÖ.
Strache als Gastredner
Der frühere FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache kehrt auf die politische Bühne zurück - vorerst als "Gastredner". Als solcher wird er am 23. Jänner beim ersten Neujahrstreffen der neuen Partei "Die Allianz für Österreich" (DAÖ) auftreten. Das haben Obmann Karl Baron und Sprecher Gernot Rumpold am Freitag angekündigt.
Strache werde wie der "Phönix aus der Asche" zurückkehren, zeigte sich Rumpold in einer Pressekonferenz überzeugt. Einmal mehr wurde auch bekräftigt, dass man sich den einstigen Chef-Blauen auch als Listenersten für die heurige Wien-Wahl wünscht: "Wir gehen davon aus, dass HC Strache Spitzenkandidat wird." Die entsprechenden Gespräche würden aber noch laufen.
Für die Wahl übten sich die DAÖ-Spitzenfunktionäre in Zuversicht. Man rechne mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ. Außerdem zeigte man sich bei der Allianz überzeugt, dass der laut Plan im Herbst stattfindende Urnengang vorverlegt wird. Den Wahlkampf will man übrigens mit "Spenden von großzügigen Unterstützern" und Krediten finanzieren, wie es hieß.
Die Allianz für Österreich war im vergangenen Herbst aus der Taufe gehoben worden - von drei Gemeinderäten, die der FPÖ den Rücken gekehrt hatten. Sie stießen sich am Umgang der FPÖ mit Strache. Diesem wurde nach der Ibiza- und Spesenaffäre ein Parteiausschluss in Aussicht gestellt, den die Freiheitlichen letztlich auch umsetzten.
DAÖ-Chef zerpflückte Regierungsprogramm
DAÖ-Chef Baron nutzte die Gelegenheit auch, um das neue Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen zu zerpflücken. Neben Kritik an der möglichen Abschaffung der Hacklerregelung oder den Plänen für das Bundesheer gab es auch Lob. Im Integrationsbereich würden Strache-Forderungen erfüllt, freute man sich.
Baron bedankte sich besonders beim nunmehrigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), weil dieser es geschafft habe, "über seinen ideologischen Schatten zu springen und weil er die seit Jahrzehnten gefordern Maßnahmen von HC Strache umsetzen will und er es auch ganz klar geschafft hat, seine Parteibasis vom rechten Weg HC Straches zu überzeugen". Der DAÖ-Politiker sah eindeutig eine "Rehabilitierung" des ehemaligen FPÖ-Chefs.
"Gefährlich" seien hingegen Pläne, das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes mit Informationen aus dem Innen- und Justizministerium zu versorgen, befand er: "Das heißt nichts anderes, als dass ein privater, nicht wissenschaftlicher Verein, der sich in der Vergangenheit mit extrem linker Spitzeltätigkeit einen Namen gemacht hat, extrem sensibles Datenmaterial erhält."
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