Wer die Fixtstarter von ÖVP und SPÖ sind. Welche Überraschungen möglich sind. Und Schlüsselressort für Meinl–Reisinger
Das „Personalpaket“ werde zuletzt geschnürt, hört man von Koalitionsverhandlern aller Art. Und tatsächlich: Bevor ÖVP, SPÖ und in weiterer Folge die Neos sich nicht über Inhalte einig sind, werden sie noch nicht über potenzielle Minister miteinander reden. Ganz anders schaut die Lage aber parteiintern aus, da wird längst darüber debattiert, wer Fixstarter sei und wer weniger Chancen habe.
Die ÖVP–Ministerliste
In der ÖVP bliebe naturgemäß Karl Nehammer Kanzler, wenn Schwarz–Rot–Pink klappen würde. Ebenfalls gesetzt seien die zwei niederösterreichischen Minister – Klaudia Tanner und Gerhard Karner. Tanner könnte aber Landwirtschaftsministerin werden, da davon auszugehen sei, dass die SPÖ das Verteidigungsressort erhalten würde, wenn die ÖVP den Innenminister behielte. Um den Job könnten sich gleich drei matchen: Karner, Karoline Edtstadler und Susanne Raab.
Edtstadler Justiz, Felbermayr Finanzen?
Wobei Edtstadlers Traumressort das Justizministerium wäre. Ob die anderen zwei Parteien da mitspielen würden, scheint offen. Aufsteigen soll die bisherige Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm. Sie oder Florian Tursky könnten Kanzleramtsminister werden. Die ÖVP will jedenfalls das Innenministerium und das Finanzministerium behalten. Möglich sei, dass das Schlüsselressort an einen parteifreien Experten – etwa Wifo–Chef Gabriel Felbermayr – gehen könnte.
Rote Fixstarter und Quoten
In der SPÖ müssen jedenfalls mindestens gleich viele Frauen wie Männer als Minister entsandt werden. Vizekanzler soll Andreas Babler werden. Er könnte in das „Beamtenressort“ noch das Thema Kinderarmut erhalten. Dafür könnte der Sport – wie es vor 2018 der Fall war – zurück ins Verteidigungsressort wandern. Dieses soll Tirols SPÖ–Landeschef Georg Dornauer erhalten, den es nach Wien ziehen soll. SPÖ–Frauenvorsitzende und Vize–Klubchefin Eva–Maria Holzleitner ist Fixstarterin als Frauenministerin, falls diese Koalition klappen sollte. Als Infrastrukturminister scheint Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke gesetzt. Sozialministerium könnte die Gewerkschafterin Barbara Teiber werden. Ebenfalls Teil des Teams solle auch Julia Herr werden. Philipp Kucher könnte Klubchef bleiben.
Pinke Minister und Ressorts
Sollten die Neos der dritte im Bunde werden – die Grünen rechnen sich noch Chancen aus – würde Beate Meinl–Reisinger fix Ministerin werden. Möglich sei, dass sie Europaministerin oder Außenministerin würde. Wiens Neos-Stadtrat Christoph Wiederkehr könnte dafür Bildungsminister werden. Zudem würden die Neos mindestens einen Staatssekretär erhalten, heißt es. Das könnte dann etwa Sepp Schellhorn erhalten – etwa im Finanz– oder Wirtschaftsministerium.
Ob all diese Ministerwünsche der Parteien wahr werden, wird sich aber erst in den kommenden drei Wochen weisen. Denn die Drei müssen ihre Inhalte in groben Zügen bis zur steirischen Landtagswahl am 24. November fertig haben, ansonsten könnten all diese Personalpläne wieder platzen.