Gestern präsentierte Kurz Dönmez. Neos wählten Griss zur Nummer zwei.
Es ist die wohl spannendste und bunteste Wahl seit Langem: Gleich drei „neue“ Parteien – Pardon, Listen – mischen den Nationalratswahlkampf gehörig auf:
In der Pole-Position liegt derzeit auch dabei Sebastian Kurz. Der Außenminister hat aus seiner schwarzen ÖVP schlicht eine türkise „Bewegung“ gemacht und will ab jetzt 100 neue Köpfe auf der VP-Bundesliste präsentieren: Gestern war der Ex-Grüne, Aufdecker und Islamisten-Jäger Efgani Dönmez dran.
Er sei als „Sozialarbeiter ein Experte für Migration und Integration“, betont Kurz über seinen neuesten Fang. Der Ex-Grüne, um den sich auch Peter Pilz bemüht hatte, bezeichnet sich hingegen selbst als „Verfassungspatriot“, der „bei jenen, die nach Österreich kommen, die Spreu vom Weizen trennen“ wolle. Inhaltlich wollen sich Kurz und Dönmez damit als „bunte“ Bewegung mitte-rechts positionieren.
Irmgard Griss als Anti- Populisten-Kämpferin
Pink. Ebenfalls neu im Ring ist seit gestern offiziell nominiert auch Irmgard Griss. Die Ex-Hofburg-Kandidatin und ehemalige OGH-Chefin hat eine Allianz mit den Neos gebildet. Sie wird hinter Neos-Boss Matthias Strolz auf Platz zwei auf der Bundesliste kandidieren – in der Steiermark wird sie Spitzenkandidatin – und selbst der Listenname wird geändert.
Etwas sperrig sollen die Pinken künftig – „Neos Das Neue Österreich gemeinsam mit Irmgard Griss, Bürgerinnen und Bürger für Freiheit und Verantwortung“ – heißen.
Linie. Griss soll für die Neos jedenfalls als Ex-Höchstrichterin vor allem das Anti-Populisten-Antlitz gegen die anderen auf dem Spielfeld geben. Der Kurs soll betont liberal und gegen die FPÖ sein.
Pilz als Linkspopulist mit Anti-Islamisten-Linie
Abwarten. Peter Pilz, der 31 Jahre für die Grünen im Parlament saß, will jetzt hingegen den deklarierten Linkspopulisten und ebenfalls den Islamisten-Jäger geben. Ob er seine „Liste Pilz“ zusammenbekommt, möchte er in Kürze bekannt geben. I. Daniel