Illustre Namen: Von ORF-Legende Portisch bis Ex-Industriellen-Chef Krejci: Das sind Fischers Fans.
Ex-ÖH-Vorsitzende Barbara Blaha, Ex-Industriellen-Chef Herbert Krejci, die ORF-Legenden Chris Lohner und Hugo Portisch, Grünen-Mitbegründerin Freda Meissner-Blau, Kontrollbank-Vorstand Rudolf Scholten und die PVA-Betriebsratschefin Bettina Zweiler - das waren die angekündigten prominenten Österreicher, die sich Dienstag als erster Vertreter der Heinz Fischer-Initiative der Öffentlichkeit präsentierten.
Einen "Chef" hat das Unterstützungskomitee nicht, alle sind "gleichberechtigt". Koordiniert wird es von Ingrid Vogl, der früheren SPÖ-Pressesprecherin, die 1990 den erfolgreichen Vorzugsstimmenwahlkampf Franz Vranitzkys betreute.
Schmidt und Haselsteiner
Neben der prominenten, aber nicht mehr aktiven Grünen Meissner-Blau finden sich auf der am Dienstag präsentierten Liste der Unterstützer mit Heide Schmidt und Hans-Peter Haselsteiner zwei frühere LIF-Spitzenpolitiker. Nicht recht breit vertreten ist die ÖVP. Neben Krejci bekennt sich nur die frühere Bundesratspräsidentin Uta Barbara Pühringer dazu, Heinz Fischer noch weitere sechs Jahre in der Hofburg sehen zu wollen. Krejci würde sich wünschen, dass sich noch andere ÖVP-Politiker aus der Deckung wagen. Dies wird vor der endgültigen Entscheidung der ÖVP, wie man selbst vorgeht, aber wohl nicht der Fall sein.
"Wir starten gerade", sagte Vogl zu der Frage, ob es schwierig sei, ÖVP-Prominenz für das Komitee zu finden - und man wolle sich bis zum Wahltermin (voraussichtlich der 25. April ) noch etwas aufbewahren.
TV-Stars und Sport-Ikonen
Aktuell sind mehr als 40 Personen bei "Für Österreich. Überparteiliche Initiative für Dr. Heinz Fischer" dabei. Neben den (Ex-)Politikern auch Prominenz aus der Kultur (u.a. Pianist Rudolf Buchbinder, die Schauspieler Felix Dworak, Maresa Hörbiger und Harald Krassnitzer, Willi Resetarits, Regisseur Reinhard Schwabenitzky), dem Sport (Leichtathletin Steffi Graf, Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner und Rapid-Trainer Peter Pacult), der Wirtschaft (OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny, Siemens-Generaldirektorin Brigitte Ederer, Wiener Städtische-Chef Günter Geyer, Bank-Austria-Chef Erich Hampel, Infineon-Vorstandsvorsitzende Monika Kircher-Kohl) und der Medienwelt (Hans Mahr). Vertreten ist auch die Medizin - etwa mit dem Ärztliche Direktor des AKH Reinhard Krepler -, die Wissenschaft (Uni-Wien Rektor Georg Winckler, Anton Zeilinger) und die Diplomatie (Eva Nowotny und Albert Rohan).
Krejci lobt Fischers Frau
Viele der jetzigen Unterstützer waren schon bei Fischers erster Kandidatur dabei. So auch Krejci, der sich, wie er erzählte, damals viel Kritik von "Paradebürgern" anhören musste - die ihm später dann zugestanden hätten, dass sich der neue Bundespräsident doch sehr gut mache. Neben seiner Gabe, Gräben zuzuschütten, weist Fischer für ihn ein zweites großes "Asset" auf, nämlich seine Frau Margit.
Diese ist auch für Lohner - die mit ihr ins Gymnasium ging - ein Grund, Fischer zu unterstützen. Ihm selbst rechnet sie hoch an, dass er nach der Zeit, wo man Österreich im Ausland immer verteidigen musste, das Ansehen des Landes wieder auf eine "hochkarätige Spur" gebracht habe. Ebenso Meissner-Blau: Viele Jahre habe man sich dafür entschuldigen müssen, aus Österreich zu kommen - "das flaut jetzt ab dank Heinz Fischer". Schon als ehemalige Kontrahentin bei der Hainburger Au-Besetzung habe sie ihn als einen Menschen kennengelernt, der sich trotz aller konträrer Ansichten immer bemüht habe, "Brücken zu bauen".
Portisch - der Anfang der 90er-Jahre eine Kandidatur als gemeinsamer SP-VP-Kandidat abgelehnt hat - lobte Fischer als einen, "der Kurs hält, sich nicht irritieren lässt, ... nicht folgt, wenn man zuruft, sondern weiß, was dieses Land braucht". Scholten würdigte Fischers Engagement für Kunst und Künstler - und zwar auch für "schwierige" - und attestierte ihm, sich auf Auslandsreisen wie kein anderer für Österreichs Unternehmen einzusetzen. Gewerkschaftliche Unterstützung hat Fischer, weil er "die Anliegen der Arbeitnehmer ernst nimmt", betonte Zweiler. Blaha schätzt seine Art, Menschen "auf Augenhöhe" unvoreingenommen zu begegnen.
Die Präsentation des Komitees sollte nicht als Wahlkampfauftakt gelten. Den wolle man - im Sinn Fischers - erst viel später starten, Ende März, wenn die Gemeinderatswahlen vorbei sind, betonte Vogl. Und mit der Bildung des Komitees habe man "wirklich" erst vergangenes Wochenende begonnen. Freilich hätten sich zuvor schon viele Menschen bei Fischer gemeldet, die ihn unterstützen wollten. Das Unterstützungskomitee ist übrigens auch auf der Internet-Seite http://www.heinzfischer.at vertreten.