Fritz Dinkhauser erhielt 100 Prozent der Delegierten-Stimmen.
18 Monate nach der Tiroler Landtagswahl, bei der die Liste Fritz hinter der VP auf Platz zwei landete, hat das Bürgerforum am Freitag seinen ersten Parteitag abgehalten. Listengründer LAbg. Fritz Dinkhauser wurde von den 45 anwesenden Delegierten einstimmig zum Obmann gewählt. In seiner Grundsatzrede formulierte Dinkhauser zehn Kernsätze für ein gerechtes Tirol und räumte auch Fehler in der Vergangenheit ein - dazu zählte er unter anderem die Kandidatur bei der Nationalratswahl 2008.
Gleich zu Beginn wies Dinkhauser darauf hin, dass die Liste Fritz keine Partei sei, sondern eine Bürgerbewegung. Das Zusammentreffen mit den Funktionären wurde dementsprechend offiziell auch nicht als Parteitag, sondern als "Bürgertag" tituliert.
Kandidatur bei NR-Wahl war ein Fehler
"Man macht im Leben
Fehler", erklärte Dinkhauser gleich zu Beginn der Veranstaltung. Es wäre
besser gewesen bei der Nationalratswahl nicht anzutreten, meinte er. Dadurch
habe man viele Tiroler enttäuscht. Auch bei den Personalentscheidungen hätte
er eine Wahl getroffen, die vielleicht nicht die beste gewesen sei. Wichtig
sei für ihn, dass er es nicht umsonst gemacht habe. "Es hat sich etwas
verändert im Land", sagte der Listenchef. Er ortete einen neuen Geist im
Land.
Markige Sprüche
Mit gewohnt markigen Sprüchen rief der
ehemalige Tiroler AK-Präsident die anwesenden Delegierten und Sympathisanten
- insgesamt rund 80 - dazu auf, den Mut zu haben, etwas zu sagen und für die
eigene Sache einzutreten. "Wir müssen nicht alle Helden sein, aber auch
keine Hosenscheißer," sagte er. In den zehn Kernsätzen für ein gerechtes
Tirol forderte Dinkhauser, dass es keinen Tiroler ohne Schul- und
Bildungsabschluss mehr geben solle, mehr Bürgerbeteiligung durch Demokratie
von unten und leistbares Wohnen für jeden Tiroler.
Neben dem Obmann wurden auch die Obmann-Stellvertreter gewählt. Ebenfalls einstimmig und ohne Reihung wurden die Landtagsabgeordneten Andrea Haselwanter-Schneider, Andreas Brugger, Berhard Ernst und Gottfried Kapferer bestellt. Die Liste Fritz besteht mittlerweile nur mehr aus fünf der ursprünglich sieben Abgeordneten im Tiroler Landtag, ist aber nach wie vor die stärkste Oppositionspartei. Fritz Gurgiser und Thomas Schnitzer kehrten dem Bürgerforum den Rücken und gründeten den "Tirol Klub".