Volksschule in Wien

Direktorin: Nur 7 Kinder mit Muttersprache Deutsch

07.09.2024

In einer Volksschule in Wien-Favoriten sind die Lehrer am Limit. 

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© Getty (Symbolbild)
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Wien. Direktorin Susanne Heinrich hat 231 Schüler an ihrer Volksschule in Favoriten. Nur 7 sprechen Deutsch als Muttersprache. Sprachprobleme gibt es an vielen Wiener Schulen. Laut Bildungsdirektion waren im Vorjahr 1.300 außerordentliche Schüler in Deutsch-Kursen.

oe24: Kommen Ihre Lehrer noch zurecht?

Susanne Heinrich: Die Situation ist schwierig. Wir haben Schüler, die im Ausland noch nie an einer Schule gewesen sind. Nicht alphabetisiert. Wegen ihres Geburtsjahres kommen sie in die 3. Klasse.

oe24: Was dann?

Heinrich: Die Kinder besuchen 15 Stunden die Woche die Deutschförderklasse, sind sonst im Klassenverband. Benotet werden dürfen sie erst, wenn sie die Deutschprüfung geschafft haben. So haben wir in 4. Klassen 12- oder 13-jährige Schüler.

oe24: Diese Schüler kommen durch den Familiennachzug. Wie ist es mit hier geborenen Kindern?

Heinrich: Es gibt Kinder, die haben in Wien einen Kindergarten besucht, in dem nicht Deutsch gesprochen wurde, sondern die Sprache der Eltern.

oe24: Gibt es noch Christen an der Schule?

Heinrich: Vor drei Jahren hatten wir das letzte Mal römisch-katholischen Religionsunterricht. Es gibt eine Stunde orthodoxen Unterricht und Islam-Unterricht im Ausmaß von 18 Wochenstunden.

oe24: Der Nikolaus kommt?

Heinrich: Nein. Ich kaufe aber immer einen Christbaum, die Kinder singen gerne, etwa die Keksemaus oder die Weihnachtsbäckerei. Keine religiösen Lieder.

oe24: Was wünschen Sie sich?

Heinrich: Wir kümmern uns gerne um jedes Kind, von Herzen, die schätzen das auch. Wir bräuchten dringend Streetworker und Betreuungslehrer. Mittlerweile haben wir Klassengrößen von 28 Schülern durch den Familiennachzug. Es bräuchte ein Vorbereitungsjahr für die Schule. 

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