Gags gegen FPK

Dörfler flieht vor Villacher Fasching

02.02.2010

Eklat in Kärnten: In Zeiten von Parteispaltung und Hypo-Debakel steigen die Politiker auf die Spaßbremse. Allen voran der Kärntner LH Dörfler.

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Auch wenn er noch so durch den Kakao gezogen wurde: Der verstorbene Landeshauptmann Jörg Haider ließ die Witze der Villacher Faschingsnarren Jahr für Jahr über sich ergehen, er war sogar „Ehrenmitglied“ der Gilde.

In Zeiten von BZÖ-FPK- „Krieg“ und nach dem Hypo-Skandal ist für die Politik aber Schluss mit lustig:

Der Fasching wird heuer zum Spielball von Polit-Streitereien.

Haider-Nachfolger Gerhard Dörfler (FPK) wird bei der ORF-Aufzeichnung der „Prominenten-Sitzung“ am kommenden Samstagabend fehlen.

Offizieller Grund: Terminprobleme. Eine andere Faschings-Gilde habe ihn einfach vorher eingeladen (Interview rechts).

FPK-kritische Witze als Grund für den „Boykott“?
Die Narren und politischen Konkurrenten Dörflers orten die wahren Gründe ganz woanders. Die Witze seien wohl zu FPK-kritisch, so der Tenor.

Eine Kostprobe: „Sagt der Lehrer: Franzi, wie lautet das politische Motto von unserem Landeshauptmann? Franzi: Keine Ahnung. Lehrer: Absolut richtig. Sehr gut!“

Diese Witze muss Dörfler nicht hören

  • Nachzipfer (Hannes Höbinger): „Vorschläge für neue Parteinamen: FKK – so nackert, wie Kärnten dasteht. PPK – Pleite Partei Kärnten.“
  • Nachzipfer (Hannes Höbinger): „Sagt der Lehrer: Franzi, wie lautet das politische Motto von unserem Landeshauptmann? Franzi: Keine Ahnung. Lehrer: Absolut richtig. Sehr gut!“
  • Das tapfere Wirtschaftsschneiderlein (Markus Warum): „Ich habe einen ehemaligen Hypo-Manager getroffen. Er wurde vor einem Jahr fristlos entlassen – er hat versehentlich Gewinne eingefahren.“
  • Klopfer (Gernot Pacher): „Die Hypo hot jo immer Nilpferde als Sparschweine verwendet, weil denen das Wasser bis zum Hals steht.“

„Der Dörfler geht ungern zum Fasching. Vielleicht hat er Angst, dass er zu arg verrissen wird“, mutmaßt Manfred Tisal, der bis zum Vorjahr den legendären „EU-Bauern“ spielte. Nachsatz: „Er teilt gerne aus, aber einstecken will er nicht so gern.“

Bitter für die Narren: Auch von der Bundesregierung hat bisher niemand zugesagt. „Das gab es noch nie“, sagt der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter. Er vermutet, dass die Spitzenpolitik aus Wien den Fasching meidet, weil aus der Kärntner Landesführung nach der Staatshilfe für die Hypo Hohn statt Dank gekommen ist.

Zwei Politiker werden trotz allen Wirbels wohl doch kommen: Der Kärntner Finanz-Landesrat Harald Dobernig (FPK) und der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ).

Und ein dritter würde gerne, kann aber nicht: Stefan Petzner (BZÖ) hat bisher keine Karte. Und die Organisatoren melden: „Leider ausverkauft.“

Der Landeshauptmann Gerhard Dörfler erklärt: "Habe heuer keine Zeit dafür"

ÖSTERREICH: Herr Landeshauptmann. Sie nehmen heuer nicht an der Prominentensitzung des Villacher Faschings teil. Stimmt das?
Gerhard Dörfler: Es stimmt, ich werde nicht dabei sein.

ÖSTERREICH: Warum? Sind Ihnen die Witze über Ihre Partei und den Zustand Kärntens zu viel?
Gerhard Dörfler: Es geht aus terminlichen Gründen nicht. Ich bin am Samstag zur selben Zeit bei einer anderen Faschingsgilde, nämlich Ebene Reichenau dabei. Die haben mich früher eingeladen. Versprochen ist versprochen.

ÖSTERREICH: Dort werden Sie dann aber nicht im Fernsehen zu sehen sein ...
Dörfler: Nein, aber dort haben sie den besten Schmäh. Das ist mir einfach lieber.

ÖSTERREICH: Der Villacher SPÖ-Bürgermeister glaubt, Ihre Politik ist mitschuld am Fehlen der Prominenz ...
Dörfler: Dieser Golfplatz-Sozialist sollte besser mal vor der eigenen Tüte kehren. Er hat gerade die SPÖ in Kärnten zerstört. Nicht einmal der Bundeskanzler Werner Faymann kommt jetzt zu ihm zum Fasching. Das sagt ja wohl schon alles.

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