Kritik an Strache
Dörfler: "Ich bleibe im Landtag"
17.03.2013
Kärntens Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler im Interview.
Der neue FPK-Chef Christian Ragger steht möglicherweise vor einem Waterloo: Heute tagt ab 8.30 Uhr in Klagenfurt der FPK-Vorstand – und Ragger ist von dem Ziel, den scheidenden Landes-Chef Gerhard Dörfler das Landtagsmandat abzujagen, weit entfernt. In ÖSTERREICH erteilt Dörfler Ragger eine Absage. Auch Noch-Landesrat Harald Dobernig leistete zuletzt Widerstand.
Der Abgang der beiden sowie der von Dörflers Vertrautem Hannes Anton ist aber Voraussetzung für den Neustart der FPK. Bleiben die drei stur, hat Ragger nicht einmal die Chance auf einen Landesrats-Job – er braucht mindestens 4 von 6 FPK-Stimmen dafür.
Was noch schwer wiegt: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache macht das Aus für Dörfler und Co. zur Bedingung für eine Rückkehr der FPK zur FPÖ. Doch Ragger braucht die FPÖ – ist doch die FPK schwer überschuldet und verliert nach der Wahlschlappe (–28 % Wähler) jährlich Millionen. Dörfler war das bisher egal – seine Gegner werfen ihm vor, nur auf seine Pension zu warten. Die kriegt er aber erst in 4 Jahren.
"Mandat gehört nicht FPK"
ÖSTERREICH: Am Montag steigt die FPK-Sitzung. Was erwarten Sie sich?
Gerhard Dörfler: Ich bin gespannt, welche Lösungen die Partei nach den aufgeregten Tagen der letzten zwei Wochen präsentieren wird.
ÖSTERREICH: Werden Sie an der Sitzung teilnehmen?
Dörfler: Es wird im Vorfeld noch einige Gespräche geben. Ob ich hinkomme, überlege ich mir noch.
ÖSTERREICH: Bleiben Sie dabei, dass Sie in den Landtag gehen?
Dörfler: Definitiv. Ich ziehe in den Landtag ein und werde mein Direktmandat ausüben. Das Mandat gehört ja nicht der Partei, sondern es handelt sich hier um ein Direktmandat für Gerhard Dörfler. Dieses Mandat ist kein Objekt des politischen Kuhhandels.
ÖSTERREICH: FPÖ-Chef Strache hat Sie mehrmals aufgefordert, auf Ihr Mandat zu verzichten.
Dörfler: Zurufe aus Wien kommen nie gut an – schon gar nicht in Kärnten. Im Übrigen müssen sich manche in der Partei an der Nase nehmen, die haben ein Benehmen, das bedauerlich ist.
ÖSTERREICH: Sollte Sie die Partei ausschließen, gründen Sie dann einen eigenen Klub bzw. eine eigene Partei?
Dörfler: Ein eigener Klub ist kein Thema. Ich warte einmal die Sitzung ab, dann werden wir sehen wie es mit Dörfler, Dobernig und Anton weitergeht.