Gegen Fremdenpolitik

Donnerstagsdemo mit nur 150 Teilnehmern

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Die Donnerstagsdemo gegen die Fremdenpolitik war kein Renner - die Beteiligung ist sehr mager geblieben.

Der Versuch der Wiederbelebung der Donnerstagsdemo am Abend ist trotz ausbleibenden Regens gründlich ins Wasser gefallen. Nicht mehr als 150 Personen hatten sich auf dem Wiener Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt eingefunden, um gegen die Große Koalition zu demonstrieren.

Interesse verflogen
Nach 19 Uhr trudelten langsam kleine Gruppen von Demonstrationswilligen am Ballhausplatz ein. Mehr als 150 Personen waren es aber nicht, die dem Aufruf zur Wiederbelebung der Protestaktion folgten. Man stand herum und plauderte, alles hatte den Anschein eines Treffens von Altbekannten. Richtige Demostimmung wollte nicht aufkommen.

Die Mitinitiatorin, Schriftstellerin Marlene Streeruwitz, erklärte nach zehn Minuten den Demoversuch für abgesagt und im selben Atemzug die Donnerstagsdemo zur "untergegangenen Kultur". "Vielleicht muss man sich etwas Neues einfallen lassen", so Streeruwitz. Die gleichzeitig stattfindende Vorstellung der Gardemusik des Bundesheeres im Burghof zog mehr Besucher an als die Demo.

Lahmer Protestmarsch
Nachdem Streeruwitz den Ballhausplatz schon verlassen hatte, erschien auch der frühere Sprecher des "Aktionskomitees gegen Schwarz-Blau", Kurt Wendt, neben Streeruwitz der Hauptinitiator des Aufrufs zur Demo gegen die derzeitige Art des Umgangs der Regierung mit Migranten. Wendt rief nach 45 Minuten dazu auf, den Protestmarsch zu beginnen.

Transparente wurden ausgerollt und die ersten Schlachtrufe gesungen, um den Missmut gegenüber der Fremdenrechtspraxis der Regierung zu bekunden. Den Eindruck eines etwas gezwungenen Protests konnte der Zug aber nicht vollends verwischen. Wendt zeigte sich enttäuscht: "Anscheinend war die Empörung über die FPÖ größer als über die Gesetze, die die FPÖ beschlossen hat."

Auslöser war Arigona
HIntergrund für die Wiederbelebung der Kundgebung waren der Umgang mit Migranten und die Bildungspolitik der rot-schwarzen Regierung. Ausschlaggebend war letztendlich der Fall der 15-jährigen Kosovarin Arigona Zogaj, deren halbe Familie abgeschoben wurde.

Abschied an der U-Bahn
Der Protestzug marschierte in Folge in die Löwelstraße zur SPÖ-Zentrale und von dort zur ÖVP-Zentrale in die Lichtenfelsgasse und löste sich schlussendlich vor der U-Bahnstation Volkstheater am Rennerring auf. Ein erneuter Versuch einer Donnerstagsdemo nächste Woche ist eher unwahrscheinlich. Kurt Wendt will jedenfalls "sicher nicht" da sein.

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