Wahlkampf

"Doppel-Watschen" & "Schwachsinn" bei 1. Mai-Duell

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Kickl droht mit "Ausputzen" des Landes ++ Babler will Wende verhindern

186 Kilometer sind es vom Wiener Rathausplatz zum Urfahranermarkt in OÖ. Doch am 1. Mai schien es, als ob sich  SP-Chef Andreas Babler vor einigen Zehntausend Genossen beim Burgtheater und Herbert Kickl im mit 5.000 Fans gefüllten Linzer Bierzelt gegenüberstehen. Beide zeichneten die Zukunft des Landes für die Wahl im Herbst – sie trennt mehr als 186 km.

Kickl lässt sich als »Volkskanzler« feiern

Kickl startete in Linz zuerst, doch weil der FPÖ-Chef 66 Minuten lang sprach und Babler nur 22, redeten sie parallel. In Linz gab es „Herbert, Herbert“-Rufe, als Kickl sich mit dem – historisch belasteten – Titel „Volkskanzler“  schmückte. Was das bedeute? „Ausputzen bis in die letzten Enden der Republik“, statt Zuwanderung „Remigration“, also Rückführung von Ausländern, den Begriff hat Kickl von den rechtsextremen Identitären. „Warum auch nicht?“, ruft er trotzig.

Babler hielt dagegen, warf Kickl vor, die „autoritäre Wende“ zu planen, doch die SPÖ werde wie ein „Bollwerk“ aufstehen, rief er unter „Andi, Andi-Rufen.

FPÖ und  ÖVP würden auch soziale Errungenschaften abschaffen, gern nahm Babler die Forderung der Industrie nach 41 Stunden Normalarbeitszeit auf und nannte das „Schwachsinn“.
Und Babler als Kanzler? Auch das kam vor – er werde als solcher nicht ruhen, bis die Kinderarmut abgeschafft sei, rief er.

Das sagte Kickl: »Ausputzen bis ins letzte Ende«

ÜBER WAHLEN: „Eine Wählerwatschen heißt das im Volksmund, eine doppelte – Forehand, Backhand.“

DAS SYSTEM: „Bevor ich Teil dieses Systems werde, gehe ich lieber unter“

WAS ER TUN WILL: „Das wird ein blauer Wirbelwind werden, der durch dieses Land fährt, der ordentlich ausputzt bis in die letzten Enden dieser Republik.“

REMIGRATION: „Die FPÖ ist die einzige Partei, die für einen Stopp dieser ‚neuen Völkerwanderung‘, ja für ‚Remigration‘ (...) eintritt.“

Das sagte Babler: »Was denn noch? Die Prügelstrafe?«

GEGEN WENDE: „Es geht darum, alles zu tun, um die autoritäre Wende zu verunmöglichen, alles zu tun, damit Blau-Schwarz keine Perspektive hat. Wie ein Bollwerk stehen wir auf."

FÜR SCHUTZ: „ÖVP und FPÖ wollen alle Schutzeinrichtungen der sozialen Sicherheit abmontieren.“

GEGEN 41-STUNDEN-WOCHE: „Das ist ja völlig verrückt, was kommt als Nächstes? Die Prügelstrafe? Wir beschäftigen uns einfach nicht mit diesen Schwach­sinnigkeiten.“

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