Der Tiroler SPÖ-Chef rechtfertigt sein Porsche-Leasing auf Twitter.
Der Tiroler Aufdecker Markus Wilhelm postete vor einigen Tagen das Foto eines eleganten Porsche Macan in der Tiefgarage des Innsbrucker Landhauses – und ein SPÖ-Sprecher bestätigte: Es ist das Auto des roten Landesparteichefs Georg Dornauer, der ja als Bürgermeister von Sellrain auf einen Allradantrieb angewiesen sei.
SPÖ-Chef rechtfertigt sein Porsche-Leasing
Auf Twitter schlägt Dornauer nun zurück und rechtfertigt sein teures Auto, nachdem selbst die Partei über eine neuerliche Luxus-Debatte nicht erfreut war. Wie berichtet, gab es ja bereits einen Porsche-Wirbel um SPÖ-Politiker Drozda. Dornauer erklärt jetzt: Das Auto sei "rund 5 Jahre alt, ich fahre es seit gut 2 Jahren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch kein Landtagsmandat inne. Die Leasingrate beträgt monatlich 312€, die natürlich nicht die Partei, sondern ich privat bezahle."
2) Ist das Auto rund 5 Jahre alt, ich fahre es seit gut 2 Jahren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch kein Landtagsmandat inne. 3) Die Leasingrate beträgt monatlich 312€, die natürlich nicht die Partei, sondern ich privat bezahle.
— Georg Dornauer (@GDornauer) October 13, 2019
Eine nicht gerade günstige Leasing-Rate für ein Auto, werden sich viele SPÖ-Mitglieder denken. Dornauer selbst denkt über ein kleineres Auto nach: "Im übrigen denke ich seit einiger Zeit darüber nach, den Porsche durch ein kleineres Auto zu ersetzen - soweit der Einblick in mein Privatleben."
"Entscheide selber, welches Auto ich fahre"
Dornauer holt zur Attacke aus: "Das alles kann ich natürlich belegen - wobei ich mir ernsthaft die Frage stelle, wer in Zukunft noch dazu bereit ist, politische Verantwortung zu übernehmen, wenn jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird und man nicht einmal mehr selbst entscheiden kann, welches Auto man fährt", schreibt der 36-Jährige und hofft damit diese, für ihn "befremdliche", Debatte beendet zu haben.
Das alles kann ich natürlich belegen - wobei ich mir ernsthaft die Frage stelle, wer in Zukunft noch dazu bereit ist, politische Verantwortung zu übernehmen, wenn jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird und man nicht einmal mehr selbst entscheiden kann, welches Auto man fährt.
— Georg Dornauer (@GDornauer) October 13, 2019
Ich hoffe, die, aus meiner Sicht sehr befremdliche, Debatte damit beenden zu können. Euer Schorsch
— Georg Dornauer (@GDornauer) October 13, 2019
Alles egal? Drozda im '911er' zur SPÖ-Zentrale
285 PS, 285 km/h, Höchstgeschwindigkeit, von 0 auf 100 in 4,9 Sekunden, ein Meisterwerk der Designkunst: Sogar etwa zehn Jahre alte Porsche 911 werden auf Gebrauchtwagen-Börsen im Web um die 86.000 Euro verkauft. Mit diesem leicht übermotorisierten Schmuckstück auf vier Rädern holte nun der Thomas Drozda sein persönliches Hab und Gut aus seinem Büro in der SPÖ-Zentrale der Wiener Löwelstraße - was selbst Parteifreunde etwas überraschte.
Bereits Ärger mit Uhr & Bild
Bis zum Montag war Thomas Drozda Bundesgeschäftsführer der österreichischen Sozialdemokraten, der Lebensstil des Sozialdemokraten und früheren wirtschaftspolitischen Berater im Kabinett von Franz Vranitzky ließ schon öfter seine SPÖ-Kollegen tuscheln. Und die Medien wurden auch des Öfteren informiert: Im Oktober 2018 sorgte eine seiner nicht wirklich günstigen Uhren, eine Patek Philippe Nautilus, Modell 5711/1A-010, für etwas Aufregung. Immerhin ist diese Armbanduhr etwa 52.500 Euro teuer.
Dann, einen Monat später, hatte Drozda auch noch Ärger mit einem Bild in seinem Büro - er hat das 18.000 Euro teure Gemälde vom Bundeskanzleramt mit in sein Büro in die Löwelstraße genommen.
Um die Bilder in der SPÖ-Zentrale müssen sich Drozdas Ex-Arbeitgeber zumindest jetzt keine Sorgen machen: In den knappen Kofferraum des Porsche 911 passt ja kein großformatiges "Meisterwerk" des Sozialistischen Realismus . . .