Noch nagt die SPÖ an der herben Wahl-Niederlage. Einige ehemalige und aktuelle Parteimitglieder sind mit der momentanen Situation in der SPÖ sehr unzufrieden. Besonders Niko Kern, der Sohn des Alt-Kanzlers, Christian Kern macht seinen Unmut Luft und scheut keine Diskussion. Dieses Mal hat er sich als Kontrahenten den Pressesprecher des SPÖ-Burgenland-Chefs Hans Peter Doskozil auserkoren.
Auf Facebook attackieren sich die beiden wild. Zunächst schießt Niko Kern gegen die SPÖ, die ihrer Mittelmäßigkeit auch noch "fröhne". Jedoch sollte man die Probleme nicht unter den Teppich kehren, so der Kern-Sohn weiter. Die Schuld für die Wahl-Niederlage solle man nicht bei anderen suchen.
Doskozil-Sprecher kontert
Etwas entnervt von den Nachrichten Kerns, schlägt Doskozil-Pressesprecher Herbert Oschep zunächst versöhnliche Töne an: "Reden wir wieder nach dem 26.1." Doch dann platzt ihm doch der Kragen: "Niko Kern geh sch...", schreibt er weiter.
Posse um Kern-Austritt aus der SPÖ
Der letzte Streit zwischen Niko Kern und der SPÖ ist nicht gar nicht lange her – oder hat noch nicht wirklich geendet. "Dornauer fast minus acht Prozent, der vorausschauende Hans Peter Doskozil ,keine linke Fundi-Politik' verlor das rote Burgenland", twitterte Niko Kern noch, bevor sein Austritt aus der SPÖ bekannt wurde. Über diese Aktion wurde dann von fast jeder österreichischen Tageszeitung berichtet.
Nur: Laut Partei-Insidern in der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße ist Niko Kerns Austritt gar nicht möglich, er hätte nämlich nie seine Mitgliedsbeiträge bezahlt und wäre deshalb - rein rechtlich - "offiziell kein Mitglied der SPÖ".
Niko Kern findet das alles "nur noch lächerlich", meinte er im Gespräch mit ÖSTERREICH: "Ich hab so viel Geld in den Aufbau einer neuen Sektion gesteckt, so viel Geld auch in die Partei investiert - das ist nur noch zum Kopfschütteln." Der Sohn von Ex-Kanzler Christian Kern ließ in diesem Telefonat auch ziemlich klar durchblicken, was er von den aktuellen Entwicklungen in der Partei hält: "Alle Jungen in der SPÖ sind auf Hundert, da geht's ab in den geschlossenen Foren. Und hoffentlich erkennt die Parteispitze, dass sie rasch Julia Herr in die Führung miteinbeziehen muss." Recht amüsiert schildert Niko Kern einige Missstände in der Partei: so hat Kern jr. als Nicht-Mitglied der Partei beinahe bei allen relevanten Themen in der SPÖ mitwählen durfte.
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