Vorarlberg-Wahlen

Drei Bürgermeister-Stichwahlen

15.03.2015

Am 29. März - Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung in Hohenems.

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© APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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 Entgegen den Erwartungen werden in Vorarlberg in zwei Wochen nur drei Bürgermeister-Stichwahlen stattfinden. Die ÖVP-Stadtoberhäupter Markus Linhart (Bregenz, 50,02 Prozent) und Andrea Kaufmann (Dornbirn, 51,29) übersprangen die 50-Prozent-Hürde überraschend im ersten Wahlgang, Linhart um gerade eine Stimme. In Hohenems könnte am 29. März FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger Bürgermeister werden.

Die Beobachter waren vor den Wahlen von mehreren Stichwahlen ausgegangen - sie täuschten sich. Neben Linhart und Kaufmann konnten sich auch die beiden ÖVP-Bürgermeister Wilfried Berchtold (Feldkirch, 52,8) und Kurt Fischer (Lustenau, 67,65) die Mehrheit sichern.

Stichgewählt wird - nicht überraschend - jedoch in Hohenems, Vorarlbergs jüngster Stadt. Dort überholte FPÖ-Chef Egger Amtsinhaber Richard Amann (ÖVP) deutlich. Eggers 45,33 Prozent hatte Amann lediglich 35,03 Prozent entgegenzusetzen - damit erreichte er um mehr als 16 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Egger zeigte sich vom Ergebnis "überwältigt" und nahm es als "deutliches Signal, dass die Hohenemser eine Veränderung wünschen und mit der bisherigen Führung unzufrieden sind". Der enttäuschte Amann hingegen war ziemlich sprachlos. Das Ergebnis liege "deutlich unter den Erwartungen", meinte er.

Sollte Egger auch in zwei Wochen vor Amann liegen, würde er seine landespolitische Karriere aufgeben. Das bestätigte Egger auch am Sonntag. Die FPÖ bräuchte dann einen neuen Parteichef und einen neuen Klubobmann im Landtag.

Der zweite ÖVP-Bürgermeister, der am Sonntag eine schallende Wahl-Ohrfeige kassierte, war das Bludenzer Stadtoberhaupt Mandi Katzenmayer. Gegenüber 2010 verlor der seit 2005 amtierende Bürgermeister 15 Prozentpunkte. SPÖ-Herausforderer Mario Leiter (SPÖ) kam ihm mit einem Stimmenanteil von 40,12 Prozent bedrohlich nahe, aber immerhin blieb Katzenmayer mit 42,21 Prozent vorne. Ein SPÖ-Bürgermeister in Bludenz wäre nichts Neues, vor 1995 war dies Gewohnheit.

Auch in Hörbranz (Bezirk Bregenz) müssen sich die Wahlberechtigten wie 2010 in einer Stichwahl zwischen den Kandidaten von ÖVP und FPÖ entscheiden. Bürgermeister Karl Hehle bekam am Sonntag den Zuspruch von 43,03 Prozent der Wahlberechtigten (2010: 39,76), Josef Siebmacher (FPÖ) kam auf 38,91 Prozent Stimmenanteil. Er war 2010 nicht angetreten. Hehle hatte sich 2010 in der Stichwahl gegen FPÖ-Herausforderer Thomas Hagen durchgesetzt. In der Stichwahl war voriges Mal sein Vorsprung deutlich (57,03 Prozent der Stimmen). Bereits 2010 hatte es in Vorarlberg drei Bürgermeister-Stichwahlen gegeben. 2005 waren es fünf Stichwahlen, 2004 vier.

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