Der Rat der Kärntner Slowenen zeigt sich über den jüngsten Dörfler-Vorschlag amüsiert.
Der Rat der Kärntner Slowenen hat am Freitag mit Humor auf den von Landehauptmann Gerhard Dörfler (FPK) im Bundesrat geäußerten Vorschlag reagiert, wonach in Kärnten dreisprachige Aufschriften das Ortstafelproblem lösen könnten. In einer Aussendung verlangte die Organisation von "Gerhard/Zeri/Gerardo Dörfler/Vascan/Villagers" wegen "Dummheit/neumnost/stupidita zurückzutreten/odstopiti/resignare".
Gedanken an Südtirol
Ein Landeshauptmann von Kärnten sollte
wissen, dass es im Land eine deutsche Mehrheit und eine slowenische
Minderheit gebe, aber keine italienische Volksgruppe. Wolle Dörfler
tatsächlich dreisprachige Ortstafeln haben, müsse er es dem faschistischen
Senator Ettore Tolomei (1865 - 1952) nachmachen, der für Südtirol
italienische Ortsnamen erfunden hatte.
Anders reagierten die Grünen, die dem Dörfler-Vorschlag durchaus etwas abgewinnen können. Dörfler überrasche "mit einem vernünftigen Vorschlag", ließ Kultursprecher Wolfgang Zinggl in einer Aussendung wissen. "Die dritte Sprache kann Italienisch, Englisch oder Sanskrit sein", meinte Zinggl, "solange der Staatsvertrag erfüllt, die Rechte der Minderheit gewahrt und slowenische Tafeln aufgestellt werden".
Alte Ideen
Dreisprachige Ortstafeln hatte schon 2006 der damalige
Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider vorgeschlagen. Er plädierte seinerzeit
für eine Einigung zwischen Slowenien und Friaul auf einen
Minderheiten-Prozentsatz und für die Anbringung von dreisprachigen
Bezeichnungen in allen betroffenen Gemeinden aller drei Regionen.