Wirbel um Geheimbericht

Drohungen von Corona-Leugnern: ORF unter Polizeischutz

19.01.2021

Ein geheimer Lagebericht des Innenministeriums zeichnet ein Bild der Bedrohungslage. Corona-Leugner planen zwar friedliche Proteste, doch sind auch zu viel mehr bereit.

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© TZOE/Fuhrich
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Seit Wochen hat der Verfassungsschutz (BVT) die Corona-Demos genau im Auge. Unter den Demonstranten sollen sich auch viele Rechtsradikale befinden, die durchaus gewaltbereit seien. In einem neuen Lagebericht warnt die Behörde zudem vor heftigeren Protesten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Zudem soll auch der ORF im Visier der Corona-Leugner stehen.

Corona-Leugner haben auch Mitarbeiter im Visier

Demnach soll unter anderem die Impf-Kampagne ("Österreich impft"), die vom ORF unterstützt wird, für viel Hass unter den Corona-Leugners gesorgt haben. Laut dem Bericht sind für die nächsten Wochen mehrere Demonstrationen am Küniglberg und vor den Landesstudios geplant sein. Das berichtet der "Kurier". Geplant seien konkret auch Aktionen, die direkt die Mitarbeiter des ORF betreffen sollen. Sie sollen "friedlich, aber lautstark mit sehr vielen Unnannehmlichkeiten" am Zugang in den Sender gehindert werden.

Totenkopf vor Landesstudio

Eine Vorwarnung gab es bereits. Vor dem ORF Landesstudio Burgenland in Eisenstadt wurde letzte Woche ein aus Schutzmasken gebastelter Totenkopf hinterlegt. Daher werden bis auf Weiteres alle ORF-Einrichtungen überwacht. Zudem gibt es verstärkte Polizeistreifen, heißt es in dem Bericht. Auch gegen Sprecher der Impf-Kampagne habe es bereits Drohungen gegeben.

Radikale Gruppierungen

Das Ziel der radikalen Corona-Gegner? Den ORF als "Lügenpresse" darzustellen. Ein Vorhaben, das vor allem aus der rechtsextremen Szenen bekannt ist. Die einzelnen Gruppierungen werden genau vom Verfassungsschutz geprüft. Derzeit werden auch Hinweise unter die Lupe genommen, ob es Gespräche über einen Staatsstreich gibt. Laut Bericht heißt es, dass eine Gruppe von Hardlinern in der Steiermark für den Tag nach der Corona-Demo in Wien für eine Stürmung des Parlaments und die Absetzung von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen ausgesprochen haben. 

Bruch

Diese radikalen Tendenzen sorgen mittlerweile bereits für eine interne Spaltung. Nach einem Streit der Organisatoren kam es zum Bruch. In Zukunft wollen die beiden Gruppen nicht mehr gemeinsam aufmarschieren.

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