Protest-Reise
Ehrenhauser am Linzer OK-Platz
24.04.2014
Der "Europa anders"-Spitzenkandidat zieht die nächsten Wochen durch Österreich.
Nach dem Wiener Ballhausplatz campiert Martin Ehrenhauser nun in Linz. Unterstützer brachten zum Einstand Apfel-und Kirschkuchen - der "Europa anders"-Spitzenkandidat hofft neben Süßem aber auch auf Zuspruch für sein Hypo-Haftungsboykott-Volksbegehren. Bei einem Besuch Donnerstag früh wirkte er zuversichtlich: "Die letzten Tage waren ein Geschenk. Wir haben viel Zuspruch erfahren."
Die Fahrt nach Linz war holprig, der klapprige VW-Bus streikte immer wieder. Mittwochabend bezog Ehrenhauser aber schließlich Quartier am Hauptplatz neben dem Neptunbrunnen. In der Früh übersiedelte er allerdings auf den OK-Platz vor dem Moviemento-Kino, einem der Schauplätze des am Freitag beginnenden Filmfestivals "Crossig Europe". Grund für den Umzug waren die vielen am Hauptplatz bereits angemeldeten Märkte.
Für Ehrenhauser als gebürtigen Linzer ist die erste Station seiner Österreich-Tour quasi ein Heimspiel: "Zum Duschen bin ich nach Hause gegangen." Ansonsten harrt er aber brav in seinem Bus oder dem davor aufgestellten Zelt aus. Negative Erfahrungen habe er noch nicht gemacht, so der Hypo-Rebell. "Wir haben die Menschen gern", betonte er, auch jene, die anderer Ansicht seien. Das unterscheide ihn von "den Rechten".
"Ich bin immer wieder erstaunt, was man auslösen kann", bilanzierte Ehrenhauser nach einigen Tagen Protest unter freiem Himmel. Er sehe, dass er vom Mitbewerb mittlerweile als Konkurrenz wahrgenommen werde. Besuch von oberösterreichischen Politikern erwartet er bei seinem Linz-Aufenthalt nicht. Dabei führt der Weg in den Presseclub, wo regelmäßig Pressekonferenzen stattfinden, sogar über den OK-Platz.
Allerdings haben sich Gäste aus Deutschland angekündigt: Bernd Riexinger, Bundesvorsitzender der Linken, und Fabio Reinhardt, der für die Piraten im Berliner Abgeordnetenhauses sitzt, wollen Ehrenhauser ihre Aufwartung machen. Am Freitagnachmittag bekommt das Camp dann Besuch von einem Notar, bei dem Interessierte Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren abgeben und sich so den Gang zum Amt sparen können.
Sonntag früh will Ehrenhauser dann seine Zelte wieder abbrechen, zurück nach Wien fahren und am Montag vor dem Parlament den offiziellen Wahlkampf-Auftakt inszenieren. Bis zum Wahltag plant er in sämtlichen Landeshauptstädten Straßenluft zu schnuppern.