Proteste & Randale in Wien
Eier & Böller: 6.000 gegen Regierung
18.12.2017Eier flogen, auch Tomaten und Böller. Polizisten verhinderten gröbere Randale.
Zwischen 5.000 und 6.000 Aktivisten versuchten am Montag am Wiener Heldenplatz, die Angelobung der neuen Regierung zu stören. Die Demonstranten skandierten Parolen wie „Nazis raus!“. Auf Transparenten stand: „Türkis ist auch nur helles Blau!“ Aufkleber mit durchgestrichenen Kurz/Strache-Porträts wurden verteilt.
Bengalische Feuer und Böller gegen Wasserwerfer
Auf dem Wiener Karlsplatz hatten sich die Radikale Linke und die Antifa versammelt. Kurz vor 9.30 Uhr setzte sich der erste von insgesamt neun Demonstrationszügen Richtung Heldenplatz in Bewegung. Im Block auch Vermummte. Warnungen der Polizei, die sich sehr im Hintergrund hielt, wurden ignoriert.
Insgesamt waren 1.500 Polizisten im Einsatz. Hofburg und Kanzleramt waren abgeriegelt. Die neue Regierung hörte die Pfiffe nur aus der Ferne. Kanzler Kurz sagte über seine Gegner: „Es ist legitim, dass man in Österreich seine Meinung äußert.“
Aufmarsch
Trotz der massiven Polizeipräsenz kam es nahe dem Parlament, am Ring und Heldenplatz zu Ausschreitungen. Eier und Tomaten wurden auf Polizisten geworfen, Knallkörper und bengalische Feuer gezündet. Die Polizei fuhr Wasserwerfer auf, setzte sie aber nicht ein. Später versuchten die Demonstranten, ein Feuer zu entzünden. Das war aber rasch gelöscht.
Kleiner Sturm
Gegen Mittag löste sich der größte Teil der Demonstrationszüge auf. Vereinzelte Gruppen sorgten aber weiter für Krawall: So gelang es zwei Demonstranten, durch eine Seitentür ins (alte) Parlament am Ring, das derzeit renoviert wird, einzudringen. Sie konnten aber rasch wieder herausgeholt werden.
Insgesamt nahm die Polizei drei Personen fest.
(wek)