Ausländerpolitik
Einbürgerungen gehen massiv zurück
21.08.2007
Im ersten Halbjahr sind nicht einmal halb soviele Staatsbürgerschaften verliehen worden wie im ersten Halbjahr 2006.
Die Zahl der Einbürgerungen sinkt weiter massiv. Laut Statistik Austria wurde im ersten Halbjahr 2007 an 7.820 Personen die Staatsbürgerschaft verliehen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 16.790. Das ergibt einen Rückgang von 53,4 Prozent. Innenminister Günther Platter ist mit der Entwicklung zufrieden.
Neues Staatsbürgerschaftrecht
Zwar galt Anfang 2006 noch das
kulantere, alte Staatsbürgerschaftsrecht. Aber auch bei gleicher Rechtslage
gehen die Zahlen deutlich zurück, denn: Im zweiten Halbjahr 2006 haben nur
9.464 Personen einen österreichischen Pass bekommen.
Alle Bundesländer betroffen
Der Rückgang im heurigen Jahr
betrifft alle Bundesländer, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. So gab es
in Niederösterreich ein Minus von 64,2 Prozent, während am anderen Ende der
Skala Vorarlberg nur einen Rückgang von 30,6 Prozent ausweist.
Wien hat die meisten Neo-Bürger
In absoluten Zahlen werden
weiterhin in Wien die meisten neuen Staatsbürger begrüßt (2.871). Auf Rang
zwei folgt Oberösterreich, erst dahinter Niederösterreich. Äußerst
restriktiv ist man auch in Kärnten, wo trotz der größeren Einwohnerzahl
wesentlich seltener die Staatsbürgerschaft verliehen wird als im kleinen
Vorarlberg (Kärnten: 358, Vorarlberg 525). Die wenigsten Neo-Österreicher
gibt es im Burgenland (137).
Gründe für Zuerkennung
Den Großteil der
Staatsbürgerschaftszuerkennungen machen jene wegen einer Erstreckung (auf
Familienangehörige) aus. Dahinter folgt die Gruppe mit einem Rechtsanspruch
auf Einbürgerung. Den größten Rückgang gegenüber dem Vorjahr gibt es bei den
Einbürgerungen aus Ermessensgründen (-58,3 Prozent).
Herkunft der Zuwanderer
Nicht viel geändert hat sich bei der
Herkunft der Neo-Österreicher. Mit Abstand an der Spitze liegen Ex-Bürger
Serbiens (2.363), auf Platz zwei folgen frühere Bosnier (1.876) vor
ehemaligen Türken (1.174) und vormaligen Kroaten (811). Insgesamt kommen die
neuen Staatsbürger aus 89 unterschiedlichen Herkunftsländern.
Platter zufrieden mit der Entwicklung
Innenminister Günter
Platter erklärte in einer ersten Reaktion zu den aktuellen Zahlen, dass das
Gesetz genau jene Wirkung zeige, die er sich erwartet habe. Die
österreichische Staatsbürgerschaft stelle den Endpunkt erfolgreicher
Integration dar und sei kein Mittel zur Integration.