Polizeieinsatz

Eine Million Euro Schaden nach FPÖ-Ball

25.01.2014


35.000 Euro musste die FPÖ Saalmiete für Ball zahlen. Den Staat kostet der Spaß Millionen.

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© TZ ÖSTERREICH
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Die Schäden sind beträchtlich, der Ärger ist groß: 2.000 Polizisten mussten Freitagnacht die Gäste des blauen Balles in der Wiener Hofburg schützen. Die Bilanz der Krawallnacht:

  • Über eine Million Euro an Sachschäden wurden durch eine Gruppe von rund 100 Demonstranten des „Schwarzen Blocks“ in der Innenstadt verursacht.
  • Die Kosten für den Polizeieinsatz: Eine Million Euro.
  • Geschäftsauslagen von Juwelieren und Nobelboutiquen wie Louis Vuitton wurden eingeschlagen. Elf Polizeiautos wurden demoliert und auch unbeteiligte Privatautos attackiert.
  • 22 Verletzte – Polizisten und Demonstranten – mussten versorgt werden. 15 Personen – aus Deutschland und Österreich – wurden festgenommen.
  • Die FPÖ kommt es vergleichsweise günstig: Sie musste nur 35.000 Euro Saalmiete zahlen.

Die Fotos der Krawallnacht

»Schwarzer Block« schlug zu, Polizei war nicht da
Die gewaltbereiten Autonomen des „Schwarzen Blocks“ erschreckten auch die Mehrheit der friedlichen Demonstranten. Ein Teilnehmer berichtet ÖSTERREICH: „Es sind plötzlich 70 bis 100 Vermummte in Höhe von H & M am Graben im Laufschritt aufgetaucht und haben Mistkübel und Schaufenster eingetreten. Die Polizei war da nicht vorhanden. Demonstranten haben die Täter beschimpft.“ Kritik am Polizeieinsatz wird teilweise laut: Immerhin war die Wiener ­Innenstadt großteils abgesperrt. Dennoch konnten die Demonstranten auch immer wieder ganze Kreuzungen (etwa beim Volkstheater) „kontrollieren“ und die Türen der im Stau steckenden Autos aufreißen.

Gähnende Leere beim Ball, Kritik an jungen Grünen
In der Hofburg herrschte hingegen gähnende und ­lähmende Leere, wie ein ÖSTERREICH-Lokalaugen­schein ergab. In die Kritik kommen neben Demonstranten, der Polizei und der FPÖ auch die jungen Grünen. Diese hatten die „nowkr“-Homepage mitbetrieben. Dort wurde unter dem Motto „Unseren Hass könnt ihr haben“ zu den Demos aufgerufen. Die FPÖ will ihren Ball weiterhin in der Hofburg abhalten – allen Schäden zum Trotz …

ÖSTERREICH: Hat es diese Ballnacht wirklich gebracht?
Heinz-Christian Strache: Es ist Freitagnacht augenscheinlich geworden, wohin die rot-grüne Hetze führt: Die linken Krawallmacher haben in Wien eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

ÖSTERREICH: Was soll Rot-Grün damit zu tun haben?
Strache: Rot-grüne Politiker hatten zur Unterstützung der Demonstrationen aufgerufen. Für jeden aufrechten Demokraten müsste die rot-grüne Stadtregierung jetzt rücktrittsreif sein. Die haben indirekt zur Gewalt aufgerufen, indem sie gegen einen demokratischen Ball hetzten.

ÖSTERREICH: Rund 100 Demonstranten waren gewalttätig. Insgesamt haben 6.000 gegen den Ball demonstriert. Bei Ihrem Ball waren nur einige Hundert Gäste ...
Strache: Das stimmt nicht. Es waren mehr als 1.500 Besucher bei dieser sehr schönen kulturellen Veranstaltung. Und in einer Demokratie haben wir wohl wie jede andere Partei auch ein Recht auf einen Ball.

ÖSTERREICH: Das spricht Ihnen keiner ab. Aber warum muss es unbedingt in der Hofburg sein? Über 2.000 Polizisten mussten wegen Ihres Balls ausrücken. Könnten Sie nicht im Interesse der Stadt nächstes Jahr woanders tanzen?
Strache: Das wäre ja ein demokratiepolitischer Skandal, wenn wir der linksex­tremistischen Gewalt weichen müssten.

ÖSTERREICH: Sie könnten ja eine neue Location wählen. Eine Million Euro Sachschaden? Eine Million Euro für Polizeimaßnahmen auf Kosten des Steuerzahlers, ist das nötig?
Strache: Die Kosten verursachen ja die vielen linken Demonstrationen. Im Jahr gibt es 170 linke Demos, die kosten den Steuerzahler Geld. Wir müssen uns gegen dieses Klima des Hasses wehren. Unser Ball ist ein starkes Zeichen für Demokratie.

ÖSTERREICH: Wie auch immer. Sie haben gestern bei Ihrem Neujahrstreffen eine Abrechnung gegen Rot-Schwarz gehalten. Sie wollen bei der EU-Wahl Erster werden?
Strache: Die EU-Wahl wird eine Denkzettelwahl gegen die rot-schwarze Verliererkoalition. Wir waren bei der letzten EU-Wahl Vierte, wir wollen jetzt so stark wie möglich werden.

ÖSTERREICH: Während Ihres Malediven-Urlaubs ist die FPÖ in Umfragen Erste geworden …
Strache: Das zeigt, dass unsere gute Arbeit der vergangenen Monate Früchte trägt.

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