Trotz steigender Sozialkosten schlittern immer mehr Menschen in die Armut.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ließ am Mittwoch den neuen Sozialbericht auf die Homepage seines Ministeriums stellen. Die Ergebnisse:
● Eine Million Menschen sind armutsgefährdet – seit Jahren unverändert.
● Jede fünfte Großfamilie gilt als armutsgefährdet, dasselbe gilt für jede dritte Alleinerzieherin.
● Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer: Zehn bis 20 % der Österreicher verfügen über den Großteil des Vermögens, der Rest hat nichts.
● Gleichzeitig sind die Sozialkosten nicht zuletzt aufgrund der Krise gestiegen: 2008 lag die Sozialquote bei 28,3 Prozent – 2009 waren es schon 30,7 %.
Hundstorfer: Noch mehr Qualifikationsprogramme. Im Interview mit ÖSTERREICH zieht Sozialminister Rudolf Hundstorfer folgenden Schluss aus dem Bericht: Die SPÖ müsse die im Sommer gestartete Gerechtigkeitsdebatte weiterführen. Hundstorfer: "In einer Koalition mit der ÖVP können wir zwar nicht das an vermögensbezogenen Steuern durchsetzen, was wir uns vorstellen. Gerade im Hinblick auf die nächste Nationalratswahl im Jahr 2013 wollen wir die Debatte weitertreiben.“
Fokus auf Weiterbildung
Um die Zahl der armutsgefährdeten Menschen endlich zu senken, will Hundstorfer die Weiterbildung durch das AMS forcieren: "Unsere Programme sind leider noch nicht effektiv genug.“ Auch das Programm, wonach jeder Jugendliche einen Lehrplatz bekommen soll, müsse weitergeführt werden, so der Minister.