Die „Mittlere Reife“ kommt

Einig bei der Schul-Reform

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Die Schulreform ist weiter als bisher gedacht, die beiden Ministerinnen Karl und Schmied haben die größten Hürden bereits genommen.

Hätte man die beiden Damen doch gleich rangelassen. In den letzten Tagen haben Claudia Schmied (SPÖ) und Beatrix Karl (ÖVP) still und leise nicht weniger als die größten Hürden für eine rasche Schulreform beiseite geräumt. Am Sonntag konnte Karl eine Einigung bei der von der ÖVP geforderten „Mittleren Reife“ verkünden – damit nimmt die Schulreform schon so konkrete Züge an, dass getrost von einem Durchbruch gesprochen werden kann. So soll es ab 2016 für alle Schüler nach der Volksschule weitergehen:

Neue Mittelschule überall 2015

16 soll es, wie Schmied bereits in ÖSTERREICH ankündigte, in ganz Österreich flächendeckend Neue Mittelschulen (NMS) mit jeweils zwei Lehrern in den drei Hauptgegenständen geben. Schon im kommenden Herbst werden zusätzlich zu den bestehenden 320 NMS weitere 80 Standorte eröffnet.

Die SPÖ betreibt zudem eine Angleichung von Lehrplänen und Bildungsstandards von den AHS-Unterstufen und den NMS.

SPÖ will gleiche Lehrpläne in NMS und Gymnasien
Durch den vermehrten Lehrereinsatz soll es zu gleichen Leistungen in beiden Schultypen kommen.

Mittlere Reife
Mit 14 müssen ab 2020 – also vier Jahre nach dem flächendeckenden Ausbau der NMS – die Schüler erstmals die „Mittlere Reife“ absolvieren. Schmied will zwar einen anderen Namen – im Großen und Ganzen sind sich die beiden Ministerinnen aber einig: Es handelt sich um ein durch eine verbale Beurteilung erweitertes Abschlusszeugnis, der Abschluss soll Österreichweit vergleichbar sein: Beide Ministerinnen wollen keine Hürden für den Besuch einer weiterführenden Schule aufbauen – Karl spricht von „Standortbestimmung und Orientierungshilfe“ für Schüler und Eltern.

Bildungsvereinbarung & Förderkurse

Auch die von Ministerin Karl geforderte „Bildungsvereinbarung“ kommt, allerdings nicht so, dass Eltern zum Lernen mit ihren Kindern verdonnert werden. Karl: „Die Schule ist für Bildung verantwortlich, das Elternhaus für Erziehung. Eltern müssen Kindern keine komplizierten Formeln erklären, aber sie sollen Rahmenbedingungen für den Schulbesuch sicherstellen.“ Gleichzeitig kündigt Karl den Ausbau des Förderunterrichts am Nachmittag an – eben damit die Eltern daheim nicht mehr mit den Kindern Mathe büffeln müssen.

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