SPÖ-Frauenministerin Heinisch veröffentlicht heute den ersten Frauenbericht seit 1995.
Der letzte Bericht zur Situation der Frauen in Job und Co. wurde von Johanna Dohnal veröffentlicht – das war 1995. Heute präsentiert ihre Nachfolgerin, SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, ein 500 Seiten starkes Konvolut zur aktuellen Situation.
ÖSTERREICH liegt der Bericht in Auszügen vor. Daraus geht hervor, dass die beruflichen Hürden der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte für Frauen nicht kleiner wurden. Im Gegenteil: So ist zwar der Anteil der erwerbstätigen Frauen seit 1995 um 7,4 auf 66,4 % gestiegen.
Gleichzeitig vergrößerte sich aber die Einkommensschere: Bezogen auf das Stundengehalt verdienen Frauen um 25,5 % weniger als Männer – ein Anstieg um 3,5 % seit 1995.
Frauen verrichten 2/3 der unbezahlten Hausarbeit
Von
Gleichberechtigung kann auch „hinterm Herd“ nicht die Rede sein: Zwei
Drittel der unbezahlten Arbeit im Haus werden weiterhin von Frauen
verrichtet – der Anteil der „freiberuflichen“ Hausmänner stieg nur um zarte
3 %. Nur 19 % der Männer greifen regelmäßig zum Staubsauger. 15 % fühlen
sich fürs Wäschewaschen zuständig. Und zum Bügeleisen greifen gar nur elf
Prozent.
Die berufliche Gleichstellung der Frauen ist Heinisch-Hosek bereits länger ein Anliegen. Sie plädiert etwa für die – vorerst firmeninterne – Offenlegung von Gehältern und kann sich eine Frauenquote in Aufsichtsräten vorstellen. Derzeit scheitern die Pläne am Veto der ÖVP.