Mega-Eklat am Rande des ORF-Sommergesprächs mit Herbert Kickl. Im ORF sahen die Zuschauer nichts von der Aktion, die sich gegen Herbert Kickl richtete.
Am Montagabend hat die Kleinstpartei KEINE VON DENEN (Kurzbezeichnung KEINE) das ORF-Sommergespräch mit Herbert Kickl mit der russischen Nationalhymne gestört.
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Aktion auf dem Boot
Die ORF-Sommergespräche finden dieses Jahr am Traunsee statt, Aktivisten von KEINE VON DENEN näherten sich mit einem Boot, während Kickl und Thür sprachen.
Die Störkation auf dem Traunsee.
Politischer Hintergrund
Am Boot spielten sie dann lautstark die russische Nationalhymne: "Mit der Aktion wollen wir auf die Verbindungen der FPÖ mit Russland und seinem Diktator Putin aufmerksam machen. Antidemokraten verstehen sich eben, aber wir sehen dem nicht tatenlos zu», erklärt Spitzenkandidat Fayad Mulla.
Das Sommergespräch
FPÖ-Chef Herbert Kickl hat im ORF-"Sommergespräch" neuerlich den Anspruch auf das Amt des Bundeskanzlers gestellt. "Ich bin fixiert auf die Nummer Eins", sagte er am Montag. Und zwar nicht aus persönlichem Interesse, "sondern weil es einem das Instrument gibt, Gutes für die Bevölkerung zu tun". Er habe gelernt, so Kickl, dass der stärkere Partner ein "Übergewicht in der Regierung" habe. Kritik übte der Freiheitliche an ÖVP, SPÖ sowie Moderator Martin Thür.
Skeptisch gegenüber Umfragen
Wahlumfragen gegenüber ist Kickl "sehr skeptisch eingestellt". Diese entsprächen oft nicht der Wirklichkeit. Deshalb wolle er sich auch nicht auf Prognosen verlassen, wonach die FPÖ die Nationalratswahl im September gewinnen könnte. Wichtiger sei ihm die "Stimmung bei den Leuten", sagte Kickl: "Ich habe ein gutes Gefühl, wir bekommen viel Zuspruch und auch Dankbarkeit." Ziel sei es, nach der Wahl "mit Abstand" stärkste Kraft zu sein und einen Auftrag zur Regierungsbildung zu bekommen.
Österreichs Wirtschaft
Angesprochen auf den Wirtschaftsstandort Österreich sah der FPÖ-Chef eine "problematische Situation". Neue Steuern schloss er aus. Kickl wunderte sich über jüngste Aussagen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), wonach ein Sparen des Staates nicht notwendig sei. "Wir haben keine andere Wahl", meinte Kickl, "wir müssen Freiräume schaffen für die Wirtschaft". Dazu will er "Leistungsträger motivieren", auf das Raketen-Abwehrsystem Sky Shield verzichten, und Sozialhilfen beschränken. In manchen Bereichen müsse man "strukturelle Veränderungen" andenken. Und dazu sei "nur ein Freiheitlicher in der Lage". ÖVP und SPÖ sprach Kickl die Bereitschaft dazu ab.
Im Wahlkampf
Nach Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) hat Kickl am Traunsee als dritter Parteichef mit Thür gesprochen. Vergangenen Mittwoch war er bereits zum "Sommergespräch" beim Privatsender oe24 zu Gast. Einen für den 31. Juli geplanten Auftritt bei Puls 4 hatte Kickl nicht wahrgenommen.
Begleitet war das "Sommergespräch" von einer kleineren Störaktion. Eine Gruppe an Männern fuhr - teils mit Wladimir Putin-Maske verkleidet - mit einem Elektroboot nahe dem Interview vorbei und hielt ein Transparent hoch "Danke Herbert - From Putin with Love". Zu der Aktion bekannte sich die Partei "Wandel", die bei der Nationalratswahl unter dem Namen "Keine von denen" antritt.