Wrabetz gegen Grasl

Endspurt im Kampf um ORF-Führung

07.08.2016

Wrabetz oder Grasl: Bis zuletzt kämpfen die beiden ORF-Chefkandidaten um jede Stimme.

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© APA/ANDREAS PESSENLEHNER APA
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Die Spannung steigt. Heute Abend um 18 Uhr werden ORF-General Alexander Wrabetz und sein Herausforderer, ORF-Finanzchef Richard Grasl, live in ORF  III ihre Konzepte vortragen.

Am Dienstag soll dann die Entscheidung fallen. Nach zwei Hearings vor dem ORF-Stiftungsrat, die jeweils eine Stunde dauern sollen, wird der ORF-Chef für die nächsten vier Jahre gewählt.

Kopf an Kopf. Für wen die 35 Stiftungsräte stimmen werden, ist ungewiss wie nie zuvor. Laut Insidern ist Wrabetz derzeit leichter Favorit. Beide Kontrahenten können mit je 13 Stimmen (mehr oder weniger) fix rechnen. Bei Grasl kommen zu den VP-nahen Stiftungsräten noch die Vertreter von Team Stronach und FPÖ sowie ein Mitglied des Betriebsrats.

Wrabetz rechnet mit den elf SPÖ-Nahen sowie den Vertretern von Neos, Grünen, Caritas-Chef Küberl sowie vier Betriebsräten.

Ergibt zurzeit 18:16 für Wrabetz. Doch den Sieg und damit eine dritte Amtszeit hat Wrabetz noch nicht sicher. Konkurrent Grasl versucht in Dutzenden vertraulichen Einzelgesprächen, bis zuletzt Stimmen zu sammeln. Auch heute, Montag, gibt es noch Termine.

Personalpaket

Trumpfkarte könnte dabei sein Team werden. Im Unterschied zu Wrabetz will Grasl seine ORF-Spitze schon vor der Wahl bekannt geben.

Fix sind jetzt schon Kathrin Zechner als TV-Direktorin (sie hätte auch bei Wrabetz ihr Ticket) und Thomas Prantner als Online-Direktor (er bringt die FPÖ-Stimme).

Wichtigster Punkt im Personalpaket ist der neue mächtige Info-Chef, den Grasl installieren will. Unter den Namen, die kursieren, ist zum Beispiel ORF-Innenpolitik-Chef Hans Bürger – mit ihm könnte Grasl im roten Teich fischen.

Medienprofi

Gut möglich aber auch, dass er einen ­Medienprofi außerhalb des ORF holt. Im Gespräch: Presse-Chefredakteur Rainer ­Nowak, aber auch Hubert Patterer, Chef der Kleinen Zeitung. Mit ihm könnte Grasl auch weitere Länderver­treter ködern. Grasl will seine Entscheidung erst im letzten Moment treffen. Heu­te, Montag, gibt es noch drei Gesprächstermine.

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