Österreich kauft zwölf Stück Leonardo M-346FA Jets in Kooperation mit Italien
Die Nachfolge der im Jahr 2020 ausgemusterten Trainingsjets Saab 105 ist entschieden: Österreich kauft in Kooperation mit Italien zwölf Stück Leonardo M-346FA Jets, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag in einer Aussendung mit. Die Ausbildung von Pilotinnen und Piloten werde zu 100 Prozent nach Österreich geholt, die Luftraumverteidigung gestärkt, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Die erforderlichen Budgetmittel für den Kauf seien bereits im Jahr 2022 im mehrjährigen Finanzrahmen sowie im Aufbauplan des Bundesheeres eingeplant und beschlossen, hieß es in der Aussendung, ein konkreter Preis wurde nicht genannt. Der Vertrag wird aktuell noch mit der italienischen Regierung verhandelt. Das italienische Verteidigungsministerium, das selbst Jet-Trainer anschaffen will, hatte diese Kooperation angeboten. Tanner hatte im Sommer die Generaldirektion Präsidium beauftragt, die Anschaffung der Leonardo-Jet-Trainer zu prüfen. Auch die österreichische Wirtschaft soll durch Industriekooperationen eingebunden werden, hieß es nun.
Tanner: Fähigkeitslücke schließen
Der Leonardo M-346 FA ist ein zweisitziger, waffenfähiger Unterschall-Jet. Er soll in Österreich für die Ausbildung von Pilotinnen und Piloten, zur Unterstützung der Landstreitkräfte und zur Luftraumverteidigung eingesetzt werden. "Mit dem Kauf der Jets schließen wir eine wesentliche Fähigkeitslücke bei unseren Luftstreitkräften", wird Tanner zitiert. Sie folge mit dem Kauf der Empfehlung des Generalstabes. Auch für das Land Oberösterreich sei die Entscheidung positiv, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Der Fliegerhorst Vogler in Linz-Hörsching werde damit in seiner militärischen Relevanz gestärkt.
Für Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ist die Kooperation ein Beweis für die "gute Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Italien und Österreich. Mein besonderer Dank gilt Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die einen wesentlichen Beitrag zum Zustandekommen dieser Vereinbarung beigetragen hat."
Weil die Saab 105 altersbedingt ausgeschieden werden mussten, gab das Bundesheer sein Zwei-Flotten-System auf. Seitdem hat sich die Ausbildung der Eurofighter-Piloten komplett vom Inland ins Ausland verlagert, was kostenintensiv ist. 2022 ordnete Tanner die Prüfung des Kaufs neuer Jet-Trainer an.