"Klosterschwuchtel"

Entschuldigung bei Schönborn

12.03.2010

Der Freiheitliche Königshofer räumt in einem offenen Brief ein, dass "Klosterschwuchtel" und "warme Brüder" nicht die geeignete Wortwahl waren.

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Nach einer deftigen Attacke auf Kardinal Christoph Schönborn hat sich der Tiroler FPÖ-Abgeordnete Werner Königshofer am Freitag entschuldigt. In einem weiteren Offenen Brief gab er zu, "sich im Ton vergriffen" zu haben. Königshofer hatte in einem Schreiben an Schönborn über "warme Brüder" und "Klosterschwuchteln" gewettert, nachdem der Kardinal die freiheitliche Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz öffentlich als für ihn nicht wählbar bezeichnet hatte.

"Hätte Begriffe nicht verwenden sollen"
"In dem Offenen Brief vom 9. März habe ich - wohl auch um das Interesse der Medien wecken zu wollen - Begriffe verwendet, die man in einem derartigen öffentlichen Schreiben nicht gebrauchen sollte", gibt Königshofer nun zu und meint weiter: "Aber wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über." Generalsekretär Herbert Kickl habe mit seiner Kritik recht gehabt, so Königshofer. Auch Bundeskanzler Werner Faymann und der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer hatten Königshofers Wortwahl scharf kritisiert.

Auslieferung an Justiz gefordert
Königshofer entschuldigt sich in seinem Offenen Brief sowohl bei Schönborn "als auch bei allen Klerikern und katholischen Laien, die mit Kindesmissbrauch und anderen Verfehlungen nichts zu tun haben". Bezüglich der bekanntgewordenen Missbrauchsfälle fordert er vom Kardinal und allen zuständigen Kirchenoberen "ein hartes Durchgreifen bis hin zur Auslieferung an die Justizbehörden". Auch müsse die katholische Kirche in Österreich über Entschädigungen gegenüber Missbrauchsopfern nachdenken.

Soll sich nicht in Politik einmischen
Trotz allem beanstandet Königshofer abermals Schönborns Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf. Zwar stehe es dem Kardinal selbstverständlich frei, welchen Kandidaten dieser bevorzugt. Wenn dieser jedoch in Kardinalskleidung seine Meinung darlege, entstehe der Eindruck, "dass sich die katholische Kirche in politische Entscheidungen einmischt, was aufgrund der Trennung von Kirche und Staat in Österreich nicht zulässig ist".

Wahlkampftöne kann sich der Freiheitliche Abgeordnete trotz aller Reue nicht verkneifen: "Ein Volk lebt von seinen Müttern!", konstatiert er im Brief und wirbt für die zehnfache Mutter Rosenkranz als "Symbol für die Lebenskraft und damit auch für die Zukunft Österreichs". Schließlich verbleibt Königshofer "mit einem herzlichen Grüß Gott".

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