Nach sechs Jahren in Österreich

Erneuter Wirbel um Lehrlingsabschiebung

12.10.2018

Qamar wurde jetzt festgenommen und soll abgeschoben werden. ÖGB-Landesvorsitzender Loaker spricht von 'Nazi-Methoden'.

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Wieder sorgt eine Lehrlingsabschiebung für Empörung. In Hard in Vorarlberg ist der 26-jährige Gastronomielehrling Qamar nach einem negativen Asylbescheid am Donnerstagmittag festgenommen worden. Er soll zurück nach Pakistan abgeschoben werden.

Dieser Vorgehensweise ist für viele unverständlich. Der Anwalt des 26-Jährigen, der schon seit sechs Jahren in Österreich lebt, ist schockiert. „Wir sind entsetzt über die Vorgehensweise der Behörde, zumal es noch am 9. September eine schriftliche Zusage des Bundesamtes gegeben hat, dass es keinen weiteren Festnahmeversuch geben wird, dass wir binnen Wochenfrist eine Entscheidung bekommen und dass die Ausgangsprognose positiv ist“, so Stefan Harg gegenüber dem ORF.

Zudem soll ihm der Zugang zu seinem Mandanten verweigert worden sein und auch die Verhaftung sei plötzlich passiert, so Harg. Diese Methoden seien „eines Rechtsstaats unwürdig“, sagt er.

Der ÖGB-Landesvorsitzende Norbert Loacker geht noch einen Schritt weiter. „So geht man mit jungen Menschen nicht um, das ist unmenschlich und unvertretbar und muss mit allen Mitteln bekämpft werden, um zu zeigen, dass wir mit diesen Nazi-Methoden nichts am Hut haben“, erklärt er.

Zudem verlangte er von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) den Rücktritt. „Er bleibt aber im Amt, während man einen integrierten Lehrling deportiert. Qamar soll bleiben, Kickl muss gehen“, fordert Loacker.

Er sei nun auch in Kontakt mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Auch er wolle alles menschenmögliche Tun um die Abschiebung von Qamar zu verhindern, allerdings wären ihm die Hände gebunden.

Nun appelliert Loacker an Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Er soll das „unmenschliche Treiben stoppen“.

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