Gemeinderatswahl in der Steiermark
Erste Corona-Wahl: ÖVP gewinnt klar, Debakel für FPÖ
28.06.2020
Die SPÖ stoppte den Abwärtstrend und holte sich in Industriestädten absolute Mehrheiten zurück.
Die Wähler kamen diszipliniert mit Mund- und Nasenschutz, wer nichts zu schreiben mithatte, bekam einen Einwegkuli. Die erste – reibungslos verlaufene – Gemeinderatswahl in Zeiten der Coronavirus-Pandemie in der Steiermark brachte Good News für die ÖVP: Die Landeshauptmannpartei legte signifikant zu.
Industriestädte wieder rot
Die SPÖ siegte in fast allen ihren Hochburgen, erlitt in einigen, wie in Eisenerz, zwar schwere Verluste, konnte aber in fast allen klassischen Industriestädten, wie Fohnsdorf, Bruck
Mur oder Kapfenberg, ihre 2015 verlorenen absoluten Mehrheiten wieder zurückerobern. Die FPÖ kommt nicht aus der Krise und schlitterte in ein Debakel. Die Grünen hingegen konnten etwas zulegen, die gewohnt starke steirische KPÖ hielt ihren Stimmenanteil.
ÖVP erobert Eisenerz
Besonders „erfreut“ zeigte sich VP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, dass seine Partei „erstmals in der Geschichte eine relative Mehrheit in Eisenerz“ habe.
Blaue Pleite in Knittelfeld
Durchgängig schlechte Nachrichten hagelte es für die FPÖ. Sie verlor ihren bislang einzigen Bürgermeisterposten in Breitenau und baute auch landesweit ab. Alarmierend für die FPÖ: Selbst in Spital am Semmering, wo die FPÖ stets mit Stimmungsmache gegen ein Asylquartier zu punkten glaubte, stürzte sie von 17,4 Prozent auf knapp sieben Prozent ab. In Knittelfeld stürzte die FPÖ von 20 auf acht Prozent ab.
Die Wahlbeteiligung sank um über zehn Prozentpunkte bei einer Wahl, die Türkise bestärkt, den Roten Hoffnung gibt und die Blauen abwatschte.