Asyl-Krise

Erste Stadt verweigert Aufnahme weiterer Migranten

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Die Stadt Wels wehrt sich präventiv gegen Asyl-Zelte bei der Polizeischule. 

Für den Welser Bürgermeister Andreas Rabl und Integrationsreferent VBgm. Gerhard Kroiß (beide FPÖ) sind Zelte als Asylquartier am Gelände der Polizeischule keine Option. In Wels würden täglich 70 bis 100 Asylsuchende ankommen, um sich in der einzigen Asyl-Registrierungsstelle in Oberösterreich zu melden. Deshalb herrsche bei den Menschen schon Verunsicherung und Ärger, erklärte Rabl in einer Presseaussendung am Dienstag.

Erste Stadt verweigert Aufnahme weiterer Migranten
© APA/ROLAND SCHLAGER
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Bürgermeister Andreas Rabl

Die Registrierung dauere pro Person bis zu zwei Stunden, weshalb sich ein Rückstau gebildet habe und viele Asylwerber in der Stadt, etwa in Parkanlagen und in der Innenstadt warten würden. Weil die Unterkünfte für Asylwerber im Land voll sind, würden nun aus der Not wieder Zeltlager errichtet. Gegen ein solches in Wels setzen sich Rabl und Kroiß präventiv zur Wehr, denn die Stadt sei ohnehin schon stark mit Integrationsaufgaben belastet und die Unterbringung zusätzlicher Asylwerber nicht vertretbar. Es sei der Stadt zwar noch kein Zelt-Quartier konkret angekündigt worden, sagte Kroiß auf APA-Nachfrage, aber man wisse, dass Bund und Land verzweifelt Quartiere suchen würden und befürchte, dass die Wahl auf Wels fallen könnte. Dagegen wolle man sich mit allen rechtlichen Mitteln wehren.

Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen

"Als Bürgermeister ist es meine Verantwortung und Pflicht, diese Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen. Es braucht daher dringend eine Sicherung der Grenzen und eine rasche Lösung", betonte Rabl in seiner Aussendung. Kroiß forderte: "Der Flüchtlingsstrom muss sofort gestoppt werden. Der Grenzschutz muss endlich ausgebaut und verstärkt werden. Erschreckend ist für viele Welser Bürgerinnen und Bürger auch, dass in Wels ausschließlich junge Männer um Asyl ansuchen."

Ebenfalls gegen ein - allerdings schon bestehendes - Zeltlager wehrt sich die Gemeinde St. Georgen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck), die bereits das Erstaufnahmezentrum Thalham beherbergt. Auf dem Grund der Bundesbetreuungsstelle sind seit vorigem Wochenende Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP) fordert den Abbau der Zelte - "die dümmste Unterbringung, die es geben kann". Da dies bisher nicht geschah, gibt es am Mittwoch eine Bürgerinformation samt Protestmarsch Richtung Westautobahn.
 

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