Die Präsidenten-Causa wird heiß: In der ÖVP wird jetzt darüber gegrübelt, wie das Geld für den Wahlkampf aufgetrieben werden kann.
Kommenden Mittwoch wird Josef Pröll seine große Rede zur Zukunft des Landes halten. So will der ÖVP-Chef seinen Anspruch auf das Kanzleramt zementieren und den durch Wahlniederlagen gezeichneten SPÖ-Kanzler Werner Faymann weiter schwächen.
Doch hinter den Kulissen geht es bei den Schwarzen nur um zwei Fragen: Wie kann Parteichef Josef Pröll seinen Mentor Wilhelm Molterer in den Brüsseler Kommissarssessel hieven. Und: Wann entscheidet sich Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, ob er gegen Heinz Fischer als Bundespräsidentschaftskandidat ins Rennen gehen will.
In der ÖVP sind sich zwar alle einig, dass nur Pröll Chancen gegen Fischer hat, aber: Der erfolgsgewohnte Niederösterreicher hat allerdings zwei Probleme, die ihm Kopfzerbrechen bereiten:
Sieben Millionen fehlen
Die beiden Hauptgeldgeber der ÖVP –
Raiffeisen-General Christian Konrad und Wirtschaftsbund-Chef Christoph Leitl
– sind mit dem amtierenden Präsidenten sehr zufrieden und zögern deshalb,
einen Pröll-Wahlkampf gegen Fischer zu finanzieren.
Der Wahlkampf würde die Partei immerhin mit sieben Mio. Euro belasten – und
die hat ohnehin schon Finanzprobleme.
Aus der ÖVP ist dazu zu hören, dass „Geld natürlich bei solchen
Entscheidungen eine Rolle spielt, aber: „Die Partei ist kampfbereit, wir
wollen einen Kandidaten.“
ÖVP hat tiefrote Bilanz |
Soll Pröll LH bleiben?
Erwin
Pröll soll zudem seine ursprünglichen Pläne geändert haben:
Entgegen seiner früheren Überlegungen will der Niederösterreicher auch für
den Fall seines Antretens in Zukunft Landeshauptmann bleiben. Jetzt wird in
der ÖVP überlegt, wie man das den Wählern verkaufen könnte. Schon verweisen
VPler auf Fischer, der bis kurz vor Amtsantritt in der Hofburg unbeirrt als
Zweiter Präsident des Nationalrates amtiert hatte.
Mehrheit für Pröll |