Künftig sollen in der Europäischen Union nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen.
Die Regelung soll 2035 in Kraft treten. Darauf haben sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstagabend geeinigt, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Im Jahr 2026 soll die Entscheidung erneut überprüft werden können.
Zudem ist im Kompromiss eine Bitte an die EU-Kommission festgehalten, zu überprüfen, ob der Einsatz von sogenannten E-Fuels für Autos künftig in Frage kommen könnte. Das sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe, bei deren Produktion Treibhausgase gebunden werden. Nutzt man die Kraftstoffe in einem Motor, läuft dieser quasi klimafreundlich, weil das ausgestoßene CO2 aus der Atmosphäre stammt. Kritiker merken aber unter anderem an, dass synthetische Kraftstoffe in anderen Sektoren wie Schiff- oder Luftfahrt deutlich dringender gebraucht werden als im Straßenverkehr.
Die ÖVP-Europaabgeordnete Barbara Thaler reagierte kritisch auf die Entscheidung. "Das Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 geht leider in die falsche Richtung", schrieb sie in einer Aussendung. "Der Verkehr muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu müssen ambitionierte Ziele mit der Machbarkeit Hand in Hand gehen. Batteriebetriebene Autos werden ihren Platz im Markt finden. Aber nur auf Elektromobilität zu setzen, reicht dafür nicht aus. So schaffen wir keine Green Jobs in Europa, sondern verlagern unsere Rohstoffabhängigkeit nur nach China, falls es überhaupt genug Rohstoffe für die Elektrifizierung des Verkehrs in Europa gibt", warnte sie. Vielmehr sollte Europa "auf Technologieneutralität zu setzen und parallel zum Ausbau der Elektrifizierung auch in alternativer Kraftstoffe zu investieren und auf eine nachhaltige Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors zu setzen", so die ÖVP-Abgeordnete.