ÖVP vor SPÖ

EU-Schlappe wirft SPÖ hinter ÖVP zurück

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Knalleffekt in der neuesten ÖSTERREICH-Umfrage: Die ÖVP überholt die SPÖ und liegt zwei Prozentpunkte vorne. Der Hauptgrund: Die SPÖ-Schlappe bei der EU-Wahl am Sonntag.

Das katastrophale Wahlergebnis der SPÖ vom vergangenen Sonntag hat weitreichende Folgen und wird SPÖ-Chef Werner Faymann weiter beschäftigen:

In der aktuellen ÖSTERREICH-Gallup-Umfrage fallen die Roten auf 29 Prozent zurück. Das ist zwar deutlich über dem Wahlergebnis bei der EU-Wahl (23,81 Prozent): Aber: Damit liegt die SPÖ klar hinter der ÖVP von Josef Pröll. Bei der letzten ÖSTERREICH-Umfrage An­fang Mai war die SPÖ noch bei 31 Prozent und damit gleichauf mit den Schwarzen gelegen. Josef Prölls Partei erreichte am vergangenen Sonntag 30 Prozent – in der ÖSTERREICH-Umfrage liegt sie bei 31 Prozent.

Starker Strache
Eine Überraschung lieferte die FPÖ: Sie konnte im Vergleich zur Mai-Erhebung zulegen und kommt auf 21 Prozent. Bei der EU-Wahl musste sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache noch Hans-Peter Martin geschlagen geben und erreichte mit 12,78 Prozent nur Platz 4.

Überraschend gut: die Grünen
Eine weitere Überraschung liefern die Grünen: Sie legen um zwei Prozentpunkte zu, kommen auf 12 Prozent und liegen damit klar vor dem BZÖ, das sechs Prozent erreichte.

Wo sind die HPM-Stimmen?
Damit haben sich die Stimmen für EU-Rebell Hans-Peter Martin vor allem zwischen SPÖ, FPÖ und Grüne aufgeteilt. Sehr zu Ungunsten der SPÖ, wie Gallup-Chef und Studienautor Fritz Karmasin im Gespräch mit ÖSTERREICH erläutert: „Die Wahlniederlage der SPÖ bei der EU-Wahl ist der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten bei der aktuellen Umfrage.“ Und: Immerhin 51 Prozent treten dafür ein, dass Martin auch bei einer Nationalratswahl mit einer eigenen Partei antreten sollte.

Karmasin: „Ein klarer Misstrauensbeweis für die etablierten Parteien.

Schlechte Stimmung
Was SP-Chef Faymann außerdem zu denken geben müsste: Die Österreicher orten für die Sozialdemokraten eine ausgesprochen schlechte Stimmung: 48% halten sie für „nicht gut“ und 18% für schlecht. Im Vergleich dazu sehen sage und schreibe 58% eine gute Stimmung für die ÖVP. Auch was Rezepte gegen die Wirtschaftskrise betrifft, stellen die Befragten der Faymann-Partei kein gutes Zeugnis aus: Nur 21% sehen das beste Mittel gegen die Krise bei der SPÖ – 34% trauen der ÖVP eine erfolgreiche Krisenbewältigung zu.

Doch Faymann ist auch als SPÖ-Chef nicht mehr unumstritten: Zwar halten 54 Prozent Faymann für den derzeit besten Vorsitzenden – doch 25 Prozent hätten gern jemand anderen an der Parteispitze. Auch in der Kanzlerfrage kommt Faymann nicht vom Fleck: Er liegt mit 37 Prozent nur einen Prozentpunkt vor Pröll.

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