Das EU-Job-Paket wird wieder aufgeschnürt. Wer jetzt wirklich die Fäden zieht.
Derzeit beraten die EU-Außenminister in Brüssel. Michael Spindelegger, der VP-Außenminister, sagt: „Man kann nicht ausschließen, dass Ursula Plassnik als EU-Außenministerin ins Spiel kommt“. Wieso, mag sich manch ein Beobachter fragen. Österreich hat doch schon Johannes Hahn als Kommissar nominiert. Und die EU-Sozialdemokraten sollten doch den EU-Außenminister stellen. Aber jetzt ist eben wieder alles anders:
Streit bei EU-Sozialisten
Die EU-Sozialdemokraten sind nicht in
der Lage, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten zu einigen. Der
ursprüngliche Favorit, David Miliband, will nicht. Die angedachte
Alternative, Italiens Ex-Premier Massimo D’Alema wiederum, war wegen seiner
kommunistischen Vergangenheit und seinen Israel-Beschimpfungen für die
Briten und die Ost-Europäer nicht tragbar. Die Briten scheinen ihrerseits
eine enden wollende Lust zu verspüren die mögliche Kompromiss-Kandidatin,
Catherine Ashton, zu nominieren.
Die britische Labour-Partei scheint derzeit doch lieber wieder die EU-Abmachung – ein Konservativer als Ratspräsident, ein Sozialdemokrat als Außenminister – aufschnüren zu wollen. Sie könnten nun Premier Gordon Brown forcieren.
Plassniks Chance
Dann würden freilich die Konservativen den
Außenminister kriegen. Und hier kommt Ex-VP-Außenministerin Ursula Plassnik
ins Spiel. In Euronews wird sie bereits als mögliche Überraschungskandidatin
genannt. Plassnik genießt das Vertrauen von Deutschlands Kanzlerin Angela
Merkel. Und sie bekam erst unlängst einen Orden vom französischen
Außenminister. Nur in der VP hätte man wenig Freude mit Plassnik als
EU-Außenministerin. Aber die EU ist derzeit verzweifelt auf der Suche nach
Frauen für EU-Top-Jobs. Bislang sind nur drei Frauen nominiert...