Politik

EU-Wahl: Ärger um Karas-Plakat mit Bono-Zitat

18.04.2014


Organisation des U2-Sängers nicht mit Verwendung einverstanden.

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Das Plakat der Europäischen Volkspartei (EVP), auf dem ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas mit einem Zitat des irischen Popstars Bono für die EU-Wahl wirbt, sorgt für Ärger. Die Rechteverwaltungsfirma des Sängers habe die EVP überraschend informiert, nicht mit der Verwendung des Zitats einverstanden zu sein, hieß es auf APA-Anfrage aus Karas' Büro, die Verwendung sei aber rechtlich wasserdicht.

"Europe is a thought that needs to become a feeling" steht in großen Lettern auf dem 230 Quadratmeter großen Plakat, das beim Wiener Naschmarkt hängt. Darunter steht in noch größeren, bunten Lettern die deutsche Übersetzung: "Europa. Ein Gedanke, der jetzt zu einem Gefühl werden muss." Das Zitat stamme aus einer Rede, die U2-Frontmann Bono beim Parteitag der EVP Anfang März in Dublin gehalten habe.

"One" forderte Abhängen des Plakates
Medien berichteten, dass die Kampagnen- und Lobbyorganisation "One", die von Bono mitbegründet wurde, die ÖVP aufgefordert habe, das Plakat abzuhängen. Karas' Sprecher sagte gegenüber der APA, die EVP, die das Plakat finanzierte, sei vergangene Woche "nicht von Bono selbst, sondern vermutlich von dessen Rechteverwaltungsfirma" kontaktiert worden, dass sie nicht mit der Verwendung des Zitats einverstanden wären. Die Verwendung des Zitats sei aber rechtlich geklärt worden und "absolut wasserdicht". Für nächste Woche sei ohnehin ein Sujetwechsel geplant gewesen.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl forderte Karas in einer Aussendung am Freitag zur Offenlegung seiner Wahlkampffinanzierung auf. Dass das Plakat von der EVP finanziert wurde, "ist hochinteressant und führt zu der Frage, was noch alles die EVP für einen der glühendsten Eurokraten in ihren Reihen sponsert", so Kickl. "Ich fordere Karas auf, umgehend offenzulegen, aus welchen Quellen sein Wahlkampf gespeist wird, und erinnere ihn daran, dass die Intransparenz, die in Brüssel herrscht, in Österreich per Gesetz nicht mehr zulässig ist. Es gibt eine Wahlkampfkosten-Obergrenze, die einzuhalten ist."

Karas Sprecher meinte gegenüber der APA, das Plakat sei seiner Kenntnis nach das Einzige, was die EVP für dessen Wahlkampf finanziert habe. "FPÖ-Generalsekretär Kickl startet das nächste Ablenkungsmanöver, um von den eigenen Problemen abzulenken", reagierte ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel in einer Aussendung.

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