Vor dem EU-Wahlkampf warnt der deutsche „Spiegel“ vor einem „Jahr der Populisten“.
In seiner aktuellen Ausgabe warnt das deutsche Magazin Spiegel vor einem Zugewinn der Rechts-Parteien bei der EU-Wahl im Mai – und damit auch vor der FPÖ. „Eine Kommission mit diversen Bremsern und EU-Kritikern würde die Union schwächen“, heißt es da.
Wahlkampf: FPÖ und ÖVP müssen sich abgrenzen
Für FPÖ-Kandidat Harald Vilimsky ein gefundenes Fressen: „Wenn der linke Spiegel vor uns warnt, sind wir am richtigen Weg“, schreibt er – ein Vorgeschmack auf den EU-Wahlkampf, der in den kommenden Monaten über die Bühne gehen wird. Vergangene Woche hatte er den Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker als „lächerlich“ bezeichnet.
Die ÖVP/FPÖ-Koalition plant im Wahlkampf eine Doppelstrategie zu fahren: Auf EU-Ebene wird es zwischen Vilimsky und dem möglichen ÖVP-Kandidaten Othmar Karas richtig brutal werden. Vilimsky gibt den patriotischen Rabauken, Karas den glühenden Europäer. So können sich die beiden Parteien optimal voneinander abgrenzen.
Die Koalitionsspitzen Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache wollen sich aus dem Duell hingegen weitgehend raushalten, um den Koalitionsfrieden nicht zu gefährden. „Eine Gratwanderung“, nennt das Polit-Berater Thomas Hofer. Die SPÖ könnte Leidtragende sein und im Wahlkampf untergehen.
Hofer: "FPÖ- und ÖVP-Strategie ist Gratwanderung"
ÖSTERREICH: Kurz & Strache wollen auch im Wahlkampf harmonisch bleiben. Funktioniert das?
Thomas Hofer: Es ist eine Gratwanderung. Man hat schon in der Vergangenheit über Differenzen hinweggetäuscht, aber das wird im Wahlkampf deutlich schwieriger.
ÖSTERREICH: Droht die SPÖ in diesem Duell unterzugehen?
Hofer: So wie die SPÖ derzeit aufgestellt und mit sich selbst beschäftig ist, ist die Strategie von ÖVP und FPÖ deutlich erfolgversprechender.