"Contemporary Dance" - Lena Schilling ist keine ausgebildete Tanzlehrerin

Auf dem offiziellen Wahlvorschlag der Grünen zur EU-Wahl steht bei Spitzenkandidatin Lena Schilling (23) als Berufsbezeichnung "Autorin, Tanzlehrerin". Die Bloggerin Birgit Medlitsch hegt Zweifel, dass die 23-jährige Politikerin tatsächlich eine staatlich geprüfte Tanzlehrerin sei und deshalb diese Berufsbezeichnung gar nicht führen dürfte.

Eine Anfrage von oe24 bei den Grünen bestätigt die Zweifel von Medlitsch. Schilling hat keine Ausbildung als Tanzlehrerin. Diese dauert drei Jahre und umfasst einen praktischen sowie theoretischen Teil.  

"Lena Schilling hat Contemporary und Jazz unterrichtet"

Auf oe24-Anfrage heißt es von Seiten der grünen Bundespartei: "Lena Schilling hat in Wien künstlerische Tanzstile wie Contemporary und Jazz unterrichtet. Im Gegensatz zu Gesellschaftstanz sind künstlerische Tanzformen nicht im Wiener Tanzschulgesetz geregelt oder beschränkt."

Ausbildung nicht nötig

Eine Ausbildung als Tanzlehrerin sei bei Contemporary und Jazz nicht nötig, weil es hier "keine Regelungen oder Beschränkungen" gebe. 

Wiener Walzer, Cha-Cha-Cha und Tango

Laut AMS findet die praktische Ausbildung an einer österreichischen Tanzschule statt, bei der pro Ausbildungsjahr eine gewisse Wochenstundenanzahl am Tanzunterricht mitgearbeitet wird. Daneben muss ein Ausbildungslehrgang besucht werden, der vom Verband der Tanzlehrer Wiens (VTW) durchgeführt wird. Die Ausbildung kann man erst ab einem Alter von 18 Jahren beginnen.

Gelehrt wird unter anderem Wiener Walzer, Cha-Cha-Cha und Tango. Ausgebildete Tanzlehrer müssen auch firm sein was Tango, Foxtrott, Rumba und Samba angeht. 

"Innerhalb dieser 3 Jahre müssen pro Lehrgangsjahr knapp 150 Stunden im Lehrgang der Tanzlehrakademie und über 3 Jahre hinweg insgesamt 400 Stunden Praxis in einer Tanzschule absolviert werden", beschreibt Bloggerin Medlitsch die zeitintensive Ausbildung. 

Eine Ausbildung, die Lena Schilling nicht hat.