Die Grünen starteten am Samstag offiziell mit dem EU-Wahlkampf.
Vor einigen Hundert Unterstützern haben die Grünen am Samstag in Wien ihren Auftakt für den EU-Wahlkampf begangen. "Die Grünen kommen zurück, so viel traue ich mich schon anzukündigen", rief Spitzenkandidat Werner Kogler dem Publikum zu. Man werde gebraucht, denn die Kompetenz für Ökologie, Frieden und Gerechtigkeit gebe es in dieser Kombination bei keiner anderen Partei.
Rhythmisch eingestimmt von der Musik von Binder & Kriegekstein versprach Kogler bei der Kundgebung in der Mariahilfer Straße beim Museumsquartier, auch die Europawahl rocken zu wollen. "Fail, stand up and come back stronger", laute das Motto.
© APA/HERBERT NEUBAUER
Grüne Werte, Visionen und Antworten würden dringender benötigt denn je, Selbstbewusstsein sei angebracht. Die Unterstützer - darunter viele Mandatare, Landesregierungsmitglieder und auch ehemalige Spitzenleute wie Ulrike Lunacek - quittierten dies mit dem Schwenken grün gefärbter Europaflaggen.
Europa werde derzeit von zwei Seiten angegriffen: Von alten Nationalisten und neuen Rechtsextremen einerseits, von "durchgeknallter Konzernlogik" andererseits. Das Gegenmodell sei eine "ökologische, soziale Friedensrepublik Europa"; keine "Vereinigten Staaten", sondern eine föderale Republik mit der Bevölkerung im Mittelpunkt. Denn, so Kogler: "Ja, wir stehen zu Europa. Aber die Union in ihrer Halbfertigkeit muss verbessert werden."
© APA/HERBERT NEUBAUER
Die Grünen seien ein Angebot auch für jene, die als SPÖ-Wähler einst Schwarz-Blau verhindern wollten, aber ebenso für enttäuschte Christlich-Soziale, zeigte er sich überzeugt. Nicht nur FPÖ und ÖVP agierten etwa in Umweltfragen zukunftsvergessen, auch die SPÖ falle immer wieder um. Die Grünen, betonte Kogler, würden die Wahl am 26. Mai hingegen zur Klimawahl machen.
© APA/HERBERT NEUBAUER
Den Konnex von gesunder Umwelt und gesunder Ernährung stellte die Listenzweite Sarah Wiener in den Mittelpunkt. Sie kritisierte das Zerstörungswerk einer agrarindustriellen Landwirtschaft, die die Böden ruiniere und mit krank machenden Nahrungsmitteln den Weltmarkt dominiere. Ihr Motto daher: "Am 26. Mai zurück zu den Grünen."
© APA/HERBERT NEUBAUER
Als Einpeitscher trat zu Beginn der Co-Vorsitzende der deutschen Grünen Robert Habeck auf. Er sei gar nicht als Unterstützer gekommen, denn das hätten Österreichs Grüne gar nicht zwingend notwendig. Vielmehr gehe es um ein Zeichen der Solidarität. Von den hiesigen Parteifreunden "kann man sich drei Scheiben von abschneiden", lobte er deren Willen zum Comeback.
© APA/HERBERT NEUBAUER