Umfrage zur EU-Wahl:
Rechts-Rutsch in Europa
12.05.2019Rechte Aufholjagd bei der EU-Wahl. Konservative und Sozialdemokraten verlieren.
Brüssel. Nach der Umfrage des Insa-Instituts mit Kooperationspartnern in 6 EU-Ländern könnte die von rechten Parteien gebildete Fraktion „Europa der Nationen und Freiheit“ im EU-Parlament mit doppelt so vielen Abgeordneten vertreten sein wie bisher. Die klare Mehrheit der Konservativen und Sozialdemokraten wäre damit weg.
- Großbritannien. Weil der Brexit-Termin scheiterte, müssen die Briten an der EU-Wahl teilnehmen. Und: Die neu gegründete Brexit-Partei des EU-Hassers Nigel Farage steuert auf einen Sieg zu. Die Farage-Partei käme derzeit auf 34 %, das sind mehr Stimmen als Theresa Mays regierende Konservative und die oppositionelle Labour-Partei zusammen!
- Frankreich. Laut jüngster Umfragen liegt Marine Le Pens Rassemblement National mit 22,1 Prozent knapp vor der Bewegung von Emmanuel Macron. In der Le Figaro-Umfrage liegen sie gleichauf. Die Konservativen können mit maximal 14 Prozent rechnen. Die unter Präsident Mitterrand einst stolzen Sozialdemokraten müssen mit nur 5 % sogar um den Einzug ins Parlament bangen.
- Italien. Polit-Erdbeben bei unseren südlichen Nachbarn: Die Lega von Matteo Salvini wird mit 31,5 % deutlich stärkste Partei. Gefolgt von der EU-feindlichen Fünf-Sterne-Bewegung (22,3 Prozent) und dem sozialdemokratischen Partito Democratico (21,6 Prozent). Berlusconis konservative Forza Italia stürzt völlig ab.
- Deutschland. Der GroKo droht bei der Europawahl eine Watsche: Käme die Union tatsächlich auf 28 Prozent und die SPD lediglich auf knapp 16, dann würden die GroKo-Verbündeten satte 20 Prozent im Vergleich zu 2014 einbüßen. Die rechte AfD kann ihre Stimmen verdoppeln. Die AfD liegt derzeit bei 14 % und könnte die SPD bei der Wahl sogar überholen. Dann bebt Deutschland.
Österreich-Umfrage: FPÖ liegt bei 23 %
Die ÖVP mit Othmar Karas und Karoline Edtstadler hat noch die Nase vorne: 29 Prozent. Zwei Prozent dahinter SPÖ-Mann Andreas Schieder mit 27 Prozent. Die FPÖ, die am meisten in den Wahlkampf investiert, holt im Finale aber stark auf. Vilimsky und Strache liegen bereits bei 23 Prozent.