Roter Blues

SPÖ: Krisenstimmung vor Herbstwahl

10.06.2024

Kritik an Bablers Kurs und roter Richtungsstreit

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© APA/EXPA/JOHANN GRODER
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In der roten Welt hoffte man bis zuletzt, dass die Umfragen wieder irren könnten -wie es Andreas Babler Sonntagvormittag im Wahllokal sogar sagte -und die SPÖ bei der EU-Wahl doch dazugewinnen könnte. Die Verluste der Roten hielten sich im Vergleich zu jenen von ÖVP und Grünen zwar in engen Grenzen, aber die Partei von Andreas Babler ist Oppositionspartei. "Als solche hätten wir dazugewinnen müssen", sagten mehrere Rote gestern zu oe24.

Im Hintergrund macht sich in der ewig zerstrittenen Partei wieder einmal Unmut breit:

Der eine Teil der SPÖ ist der Meinung, dass Babler "zu sehr nur KernwählerschichtenProgramm macht. Es ist ja nett, dass er Balsam für die Seele von manchen Mitgliedern und Funktionären ist, aber das wird für Nationalratswahlen nicht reichen", sagt ein SPÖ-Spitzenpolitiker.

Der andere Teil der Partei -jener, der als Doskozil-Lager bezeichnet werden könnte - wiederum meint, dass die SPÖ "in Migrationsfragen viel schärfer werden" müsse.

Das wiederum wollen die Linksliberalen in der SPÖ nicht, die davor warnen, dass "wir dann noch mehr Wähler an die Bierpartei verlieren würden".

SPÖ will selbst ins Duell gegen Kickl

Linie. In den vergangenen Wochen schauten die Roten dem türkis-blauen Duell zudem eher passiv zu. Jetzt wollen sie selbst mitspielen. Inhaltlich sind sich dafür die meisten Roten einig, dass "wir auf sozialen Themen und Anti-Teuer ung drauf bleiben müssen".

Erfahrene Strategen der Roten raten Babler, dass er sich "dringend verbreitern muss und ein Team vorstellen muss, dem man Regierung zutraut". Sich nur zu trösten, dass die "ÖVP viel mehr verliert, hilft uns nicht, wenn wir hinter ihnen liegen".  

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