Nach EU-Wahl

Trotz herber Verluste: ÖVP zuversichtlich für NR-Wahl

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Trotz schwerer Verluste bei der EU-Wahl zeigte sich die ÖVP zuversichtlich für die Nationalratswahl im Herbst. Platz eins sei in Reichweite.

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker zeigte sich am Montag nach einem online abgehaltenen Parteivorstand optimistisch. Die Stimmung sei "durchaus gut" gewesen, erklärte Stocker in einer anschließenden Pressekonferenz. Das Duell um die Kanzlerschaft sieht Stocker nun zwischen ÖVP-Chef Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl - die SPÖ erwähnte er dabei nicht. "Platz eins ist nicht nur in Reichweite, wir sind gar nicht so weit weg", resümierte der Generalsekretär. 

 

Die Ergebnisse der EU-Wahl seien für Stocker nicht mit der letzten Wahl 2019 zu vergleichen. "Weil unser Land und unsere Gesellschaft sich verändert haben", so Stocker. Die letzte EU-Wahl sei auch unter dem Einfluss des Ibiza-Videos gestanden, der viele FPÖ-Wähler zur ÖVP wechseln ließ. Diese seien nun wieder zurückgewechselt. In der Zwischenzeit habe es mit zahlreichen Ermittlungsverfahren und dem U-Ausschuss zur Volkspartei eine schwierige Phase für die ÖVP gegeben. Es sei "mit haltlosen Vorwürfen" hantiert worden. 

Christian Stocker
© APA/ROLAND SCHLAGER
× Christian Stocker

"Gute Voraussetzungen" für NR-Wahl 

Für die Nationalratswahlen sieht Stocker nun "gute Voraussetzungen". "Wir haben bewiesen, dass wir kämpfen können und auch kämpfen werden." Das Wahlergebnis habe auch gezeigt, "dass das, was von Meinungsumfragen gemessen wird, mit Vorsicht zu genießen ist". Die FPÖ sei teils mit über 30 Prozent ausgewiesen worden, während die ÖVP regelmäßig um die 20 Prozent erst auf Platz drei aufgeschienen sei. Nun liege man praktisch Kopf an Kopf an der Spitze und sei laut Hochrechnung nur um 0,8 Prozentpunkte getrennt.

Einen Vorgeschmack lieferte Stocker gleich auf die vermutliche Wahlkampfstrategie der ÖVP. Man werde mit Nehammer an der Spitze ins Rennen um den ersten Platz gehen - und zwar gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl. SPÖ-Chef Andreas Babler erwähnte er zunächst mit keinem Wort - erst auf Nachfrage äußerte Stocker sich zur SPÖ. "Ich sehe nach diesem Wahlergebnis Andreas Babler nicht im Rennen um den Bundeskanzler. Die SPÖ ist weit unter den Erwartungen geblieben, das ist aber nicht unser Problem."

Thematisch will man bei der Nationalratswahl auf Leistung, Familie, Sicherheit und Bildung setzen. Die Ableitungen aus diesen Themen müsse man nun den Menschen näherbringen. "Das Rennen ist offen, die Aufholjagd eröffnet, der Abstand alles andere als groß. Wir gehen davon aus, dass im Herbst der Bundeskanzler wieder Karl Nehammer heißt", so Stocker.

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