Der FPÖ-Kandidat rechtfertigt die Attacke im oe24-TV-Duell gegen den Bundespräsidenten und die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling.
Der freiheitliche Spitzenkandidat Harald Vilimsky will sich nicht mehr "schützend" vor die Grüne Listenerste Lena Schilling stellen, wie er es einst gesagt hat. "Mittlerweile erreicht die Debatte eine Gravität wo ich sage, das ist nicht mehr nur eine isolierte Sache, da muss man wirklich darüber reden", sagte er im APA-Interview. Dass er Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Schillings politischen "Sugardaddy" bezeichnet hatte, verteidigte Vilimsky.
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Vilimsky hatte in einer TV-Debatte kurz nach Auftauchen der Vorwürfe gegen Schilling gemeint, die Sache stinke "gewaltig". Die Anschuldigungen hätten überhaupt nichts mit Politik zu tun. Seine Partei kenne das, dass kurz vor Wahlen "Geschichten hochgefahren" würden. "Insofern möchte ich mich auch ein bisschen schützend vor sie stellen."
"Er ist ein humorvoller Mensch"
"Ich nehme sie überhaupt nicht in Schutz". Die Sache habe "einen sehr unangenehmen Beigeschmack, wo ich einfach sagte, schauen wir uns das einmal an", so Vilimsky. Dass er Van der Bellen auf oe24.TV als Schillings "Sugardaddy" bezeichnet hat, rechtfertigt er mit dessen politischer Rolle. "Ich habe es plakativ auf den Punkt gebracht mit dem politischen Schulabteil, aber ich glaube er ist ein humorvoller Menschen und versteht es richtig."
Generell beklagte Vilimsky jedoch eine "leider Radikalisierung" in der politischen Auseinandersetzung - obwohl er sich selbst kaum ein Blatt vor den Mund nimmt. Ohne die Schuld "auf den einen oder anderen zu schieben", findet der Blaue, dass die politischen Töne rau geworden seien. "Ich würde es begrüßen, wenn man den einen oder anderen Gang wieder zurück schalten kann.
Keine Rückkehr in die Bundespolitik
Vilimsky hat vor, nach der Wahl seine bereits dritte Periode als EU-Abgeordneter anzutreten. Als zweite auf der freiheitlichen Liste kandidiert Petra Steger, die als potenzielle Nachfolgerin für die Delegationsleitung gehandelt wird. Dennoch will Vilimsky seine Rolle bis zum Schluss behalten: "Ich denke nicht daran, dass ich die Periode auch nur halbzeitig mache." Eine Rückkehr in die Bundespolitik schließt er aus.
Erfreut zeigte sich Vilimsky über den Machtwechsel in den Niederlanden, deren Regierung künftig von der FPÖ-Schwesterpartei PVV geführt wird. Dass Wahlsieger Geert Wilders auf Druck seiner bürgerlichen Koalitionspartner auf den Posten des Ministerpräsidenten verzichtet hat, sieht der frühere FPÖ-Generalsekretär nicht unbedingt als Omen für Österreich. "Wir haben eine ganz klare Position, die heißt: Derjenige, der für uns an der Spitze kandidiert hat, wird natürlich mit dem Führungsanspruch in die Verhandlungen gehen", sagte er mit Blick auf Parteichef Herbert Kickl. Man müsse abwarten, wer nach den Nationalratswahlen bei den anderen Parteien "am Feld" sein werde.