Wird EU-Wahl 
Rechts-
 oder Links-
Rutsch?

Die erste Sensation lieferten die Niederlande: Rechtspopulist und Strache-Freund Wilders, der als Geheimfavorit galt, erlitt mit 12 % ein Debakel, verlor sogar 5 %.
Nummer 1 wurde die eurofreundliche linke D 66.

In Großbritannien dagegen ein ganz anderer Trend: Dort wird die EU-kritische rechtsextreme UKIP, die ein Referendum zum EU-Austritt will, der stärkste Gewinner.
Ebenfalls stark zulegen kann die linke, oppositionelle Labour Party.

Ein totales Debakel gibt es für die Regierungsparteien der Konservativen (mit Premier Cameron) und Liberale.

In Irland wiederum legt die linke Ex-Terrorpartei Sinn Féin extrem stark auf 17 % zu, die konservative Regierungspartei Fine Gael fällt auf 22 %.

Der große Rechtsrutsch bei den EU-Wahlen war somit an den ersten beiden Tagen nicht absehbar. Zwar legen sowohl die rechten wie die linken Protestparteien, wie UKIP oder Sinn Féin, in vielen Ländern zu, das große Erdbeben blieb aus.

Am spannendsten wird deshalb heute das Ergebnis aus Frankreich. Der rechtsextreme Front National von Marine Le Pen kann dort Nummer 1 werden. Wenn Le Pen, die den Austritt Frankreichs aus der EU fordert, heute siegt, dann bebt Europa wirklich.
 

Kann Rot Erster werden?

Rot oder Schwarz – das ist die entscheidende Frage bei der EU-Wahl. Verteidigen die Christdemokraten mit Jean-Claude Juncker ihre Führung in der EU, oder übernehmen die Sozialdemokraten mit Martin Schulz das Kommando in Europa?

Die Konservativen dürften ihre besten Ergebnisse dank Angela Merkel in Deutschland, in Spanien und in Viktor Orbáns Ungarn feiern.

Die Sozialdemokraten hoffen auf starke Zugewinne in Großbritannien, Italien, Portugal und Schweden.

Die Hochrechnung aller Umfragen sieht die Christdemokraten voran – aber nur 16 Mandate vor den Linken.