Emotional, aber nicht untergriffig verlief die letzte TV-Debatte der Spitzenkandidaten.
Am Donnerstag trafen sich die fünf Spitzenkandidaten bei der letzten TV-Konfrontation im ORF vor der EU-Wahl zum – eher handzahmen – verbalen „Schlagabtausch“.
Grüne Lunacek ritt Attacke gegen FPÖ-Vilimsky
SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund versuchte, seine Weltgewandtheit hervorzuheben: „Wie Sie wissen, ich habe sehr lange in Amerika gewohnt.“ Aufhorchen ließ er mit scharfer Kritik gegen die EU-Kommission: „Lobbyisten haben in Verhandlungen großen Einfluss.“ Empört reagierte NEOS-Kandidatin Angelika Mlinar: „Das lasse ich mir nicht sagen.“
ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas grenzte sich von seiner Partei ab: „Personen sind stärker als Parteien. Ich sage Ihnen, wofür ich stehe.“ Streitlustig: die Grüne Ulrike Lunacek. Ihr Hauptangriffsziel war FPÖ-Kandidat Harald Vilimsky. Sie warf ihm das Debakel der Hypo Alpe Adria vor. Dieser erhielt Applaus, als er vorrechnete, dass SPE-Kandidat Schulz 18.000 Euro im Monat verdiene.
Die Zitate des ORF-Duells
- Freund attackiert EU-Kommission: „Lobbyisten haben in Verhandlungen immer großen Einfluss. In der Kommission sitzen Menschen, die den Konzernen hörig sind.“
- Karas über die Hypo: „Wir müssen die Lehren aus der Hypo-Krise ziehen, damit den Steuerzahlern nicht wieder in die Tasche gegriffen wird.“
- Lunacek greift FPÖ an: „Raus aus der EU, wie das Marine Le Pen und die FPÖ wollen, würde Hunderttausende Arbeitsplätze kosten.“
- Vilimsky zu SPÖ-Freund: „Wissen Sie, wie viel Herr Schulz, der oberste Sozialdemokrat, mit dem Sie immer herumziehen, an Spesen bekommt? 18.000 Euro im Monat!“
- Mlinar über EU: „Wir brauchen für Unternehmer einen neuen Gründegeist, neue Start-ups.“
- Vilimsky über den Euro: „Die Defizite steigen, die Schulden sind dramatisch, die Arbeitslosenheere werden immer größer.“
- Karas über den Euro: „Die Krise hat gezeigt, wie wichtig der Euro ist.“