U-Ausschuss
Eurofighter: Jetzt Gusi & Schüssel im Visier
03.06.2017Nach einer harten Woche für Darabos nimmt Pilz Gusenbauer und Schüssel ins Visier.
Drei Tage U-Ausschuss – und Ex-SPÖ-Verteidgungsminister Norbert Darabos ist ins Schwitzen geraten. Sein Vergleich, der den Eurofighter-Deal 2007 verbilligen sollte, wurde als Reinfall enttarnt – der grüne Aufdecker Peter Pilz spricht in ÖSTERREICH gar von „Riesenschwindel“.
Ladung. Doch warum tat Darabos das? Für Pilz steht hinter dem Deal Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer – und der sei von seinem ÖVP-Vorgänger Wolfgang Schüssel gezwungen worden, im Jet-Vertrag zu bleiben. Gusenbauer ist am 20. Juni geladen – und Pilz will jetzt auch Schüssel laden, um ihn zum Thema zu befragen:
ÖSTERREICH: Ihr Resümee nach der ersten Woche U-Ausschuss?
PETER PILZ: Ich habe bisher sieben U-Ausschüsse erlebt – das ist bei Weitem der erfolgreichste. Wir haben unglaublich viel zutage gebracht.
ÖSTERREICH: Was meinen Sie konkret?
PILZ: Im Fall des Darabos-Vergleichs, der sich immer mehr als Riesenschwindel herausstellt, hat sich gezeigt: Da steht nur einer dahinter, Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer. Er hat Darabos zum Vergleich gedrängt, er hat den Berater Helmut Koziol installiert, nur um den Vergleich hinter dem Rücken der Finanzprokuratur durchzuziehen.
ÖSTERREICH: Warum hat Gusenbauer das getan?
PILZ: Ich glaube, Hauptmotiv war, aus dem Wahlversprechen „Sozialfighter statt Eurofighter“ irgendwie herauszukommen. Die ÖVP – konkret Schüssel – hat Gusenbauer klargemacht: Ohne Eurofighter wirst du nicht Bundeskanzler.
ÖSTERREICH: Was war konkret die Rolle der ÖVP?
PILZ: Die Eurofighter-Partei ÖVP hat die Anti-Eurofighter-Partei SPÖ in die Knie gezwungen. Eine zentrale Rolle hat hier Wolfgang Schüssel gespielt. Wir wollen ihn deshalb schon zum ersten Kapitel laden. Der Darabos-Vergleich ist keineswegs nur ein SPÖ-, sondern auch ein ÖVP-Skandal. G. Schröder