Verteidigungsminister Norbert Darabos überlegt, die Eurofighter-Lieferungen zu beschleunigen.
Heuer könnten statt der geplanten vier schon fünf oder sechs Jets kommen, sagte er zu ÖSTERREICH. Das Finanzministerium erwarte sich dadurch Vorteile bei der Erfüllung der Maastricht-Kriterien für das Budget. Darabos: "Wenn die Flugzeuge fertig sind und bei der Abnahme alles passt, habe ich kein Problem, wenn wir mehr übernehmen."
Eurofighter für Luftraumüberwachung bei EURO 2008
Darabos
wünscht sich außerdem, dass die Eurofighter schon bei der
Luftraumüberwachung während der EURO 2008 fliegen: "Am nächsten Tag müssen
sie ohnehin bereit sein." Das Finale der Europameisterschaft wird am 29.
Juni 2008 gespielt. Und am 30. Juni läuft der Mietvertrag mit der Schweiz
für die F5-Abfangjäger aus.
Darabos will Vertrag vorlegen
Und er kündigt an, eine Möglichkeit
zu suchen, am Freitag im Geheimdienst-Unterausschuss des Nationalrats den
Abgeordneten seinen Vergleich mit Eurofighter über die Verringerung von
Stückzahl und Preis vorlegen zu können. Er müsse aber darauf achten, die
Geheimhaltungspflichten gegenüber Eurofighter nicht zu verletzen: "Ich
verstehe den Vorwurf, dass man sagt, als Bundesgeschäftsführer der SPÖ hat
er volle Transparenz gefordert und jetzt zögert er. Aber damals habe ich den
Vertrag nicht gekannt. Ich bin nicht bereit, Pönaleforderungen zu
akzeptieren."
Tschad-Einsatz
Zum bevorstehenden Tschad-Einsatz des Bundesheeres
bekräftigte Darabos, dass er das Risiko für überschaubar halte. Mehr Risiko
würde er österreichischen Soldaten aber nicht zumuten wollen: "Ich würde
nicht verstärkt Soldaten nach Afghanistan schicken, auch nicht in den Irak
oder direkt nach Darfur. Dort ist die Lage nicht zu durchblicken." Und der
Minister stellt auch klar, dass zusätzliche große Auslandseinsätze nicht
mehr möglich sind: "Mit dem Tschad haben wir unsere Kapazität jetzt
ausgereizt."