ÖSTERREICH-Interview
Eva Glawischnig begrüßt Obamas Gehaltsvorstoß
04.02.2009
US-Präsident Obama will Manager-Gehälter kürzen. Die Grünen-Vorsitzende Glawischnig in ÖSTERREICH: "Sollte hier Vorbild sein".
ÖSTERREICH: Sollten auch in Österreich die Manager jener Banken, die
Staatshilfe in Anspruch nehmen, künftig eine Gehaltsgrenze bekommen?
Eva
Glawischnig: Das ist meiner Meinung nach der absolut richtige Weg und auch
völlig gerechtfertigt. Das sollte als Vorbild für Österreich gelten. Die
Deutschen haben bereits vergleichbare Regelungen eingeführt. Wer
Bankenhilfspakete in Anspruch nimmt, muss sich dort mit einem Gehalt von
500.000 Euro pro Jahr begnügen. Das ist wahrlich noch bei Weitem genug Geld.
In Österreich gibt es derzeit nichts dergleichen. Niemand kann erklären,
warum die Arbeitsstunde eines Managers so unendlich viel mehr wert sein
sollte, als die eines Arbeiters.
Sollte die derzeitigen Regelungen für Manager-Prämien verschärft werden?
Ich finde die jetzigen Bestimmungen bei Weitem zu schwach. Es versteht auch
kein Mensch, warum 500.000 Euro pro Jahr nicht genug sein sollen. Die Gier
war maßgeblich ausschlaggebend für diese Krise und da müssen jetzt einfach
neue Wege bestritten werden.
Heißt das, Sie fordern die Aufschnürung des Bankenhilfspakets?
Die
Beschränkung der Management-Gehälter gehört in dieses Paket. Ich kann mir
darüber hinaus Gehaltsdeckelungen im gesamten staatsnahen Bereich vorstellen.